Die Spurensicherung
laumat/Matthias Lauber
laumat/Matthias Lauber
Chronik

Messerattacke: Verfahren gegen Polizistin eingestellt

Nach einer Messerattacke auf eine Frau in Vöcklabruck hat die Staatsanwaltschaft Linz das Verfahren gegen eine Polizistin eingestellt. Das Opfer hatte wenige Minuten vor dem Angriff den Notruf gewählt und von ihr den Rat bekommen, Anzeige zu erstatten. Im Notruf soll die Polizistin nicht wieder arbeiten.

„Die Beamtin hat keinen strafrechtlichen Tatbestand verwirklicht“, so Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, am Dienstag auf APA-Anfrage. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl sagte am Dienstag, dass man sich den Fall disziplinarrechtlich noch anschaue. Derzeit sei nicht geplant, die Beamtin wieder im Notruf einzusetzen.

Ehemann in Untersuchungshaft

Über den verdächtigen Ehemann der Frau wurde am Freitag Untersuchungshaft verhängt. Der 27-Jährige hatte am Mittwoch der Vorwoche in Vöcklabruck seine Ehefrau im Fitnessstudio, in dem sie arbeitet, mit einem Messer niedergestochen und schwer verletzt. Er wurde wenig später festgenommen. Kurz vor dem Angriff hatte die Frau noch den Notruf gewählt, weil sie ihren Mann, der sich eigentlich in einer Suchtklinik aufhalten sollte, auf dem Parkplatz gesehen hatte. Sie fühlte sich bedroht, nachdem er ihr einige Tage zuvor fragwürdige Chatnachrichten geschickt haben soll. Bei ihrem Anruf erhielt sie die Empfehlung, Anzeige zu erstatten.

Dazu kam es aber nicht mehr. Wenige Minuten später tauchte der Mann in den Räumlichkeiten des Fitnessstudios auf. An der Rezeption kam es zu einem Streit des Paares. Plötzlich zog der Mann ein Messer und stach auf seine Frau ein. Fitnessstudiogäste kamen ihr zu Hilfe und attackierten den Angreifer mit Hanteln. Er ließ schließlich von ihr ab und flüchtete. Der 27-Jährige war betrunken und stand unter Drogen, so die Polizei. Motiv der Tat war offenbar Eifersucht.