Lenzing AG
ORF
ORF
Wirtschaft

Personalabbau trifft primär Angestellte

Zum Stellenabbau bei Faserhersteller Lenzing sickern immer mehr Details durch. Laut Konzernkommunikation sei die Nachfrage nach Textilien seit August deutlich eingebrochen. Deshalb werden Stellen abgebaut – besonders bei den Angestellten.

Vom Stellenabbau sollen besonders Angestellte betroffen sein. Bei den Arbeitern werde hingegen weniger gespart, heißt es von Lenzing-Sprecher Dominic Köfner.

„Wir werden am Standort Lenzing (Bezirk Vöcklabruck), wo rund 3.000 Menschen arbeiten, mit 70 bis 80 Personen Auflösungsgespräche führen. In welchem Bereich die meisten Mitarbeiter gehen müssen, können wir heute noch nicht sagen, aber es wird in jeder Abteilung Gespräche geben. Wir werden uns jeden Bereich des Unternehmens anschauen und es kann natürlich auch Abteilungen geben, wo niemand gehen muss,“ so Köfner.

Nachfrage hat sich halbiert

Die Produktionskapazitäten bei Lenzing wurden wegen der geringen Nachfrage um rund 50 Prozent zurückgefahren. Bei den Stellen in der Produktion wird der Konzern aber wohl nicht sparen. Denn laut Konzernsprecher wisse man jetzt schon, dass die Nachfrage wieder steigen wird. „Und dafür wollen wir vorbereitet sein. Sobald die Nachfrage wieder gegeben ist, wollen wir wieder in normalem Umfang produzieren und brauchen dafür auch die Arbeitskräfte“, so Köfner.

Lenzing AG
ORF
Der Faserhersteller beschäftigt am Standort Lenzing an die 3.000 Mitarbeiter

Beim Werk im Burgenland habe der Konzern bereits Kurzarbeit angemeldet und man sei auch dort schon in Verhandlungen mit dem Arbeitsmarktservice (AMS), um die Kurzarbeit dort verlängern zu können. Global betrachtet wird der Sparkurs beim Personal auch die anderen Werke treffen. Allerdings werden in Lenzing die meisten Stellen abgebaut – und zwar deshalb, weil der Standort der größte ist, sagt der Konzernsprecher im ORF-Interview.

AMS zuversichtlich Jobs zu finden

Das Arbeitsmarktservice (AMS) Oberösterreich zeigt sich trotz des geplanten Stellenabbaus zuversichtlich. Derzeit sind im Bezirk Vöcklabruck 2.171 Personen arbeitslos. Aber: es sind auf der anderen Seite auch 3.127 offene Stellen gemeldet.

„Bei der geplanten Größenordnung an Kündigungen in der Lenzing AG sind wir zuversichtlich, die Betroffenen rasch auf einen neuen Arbeitsplatz zu vermitteln. Bei Bedarf ermöglichen wir überdies Aus- und Weiterbildungen“, sagt AMS-Chef Gerhard Straßer.