Tabakfabrik außen, Winter, Sonnenschein
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Wirtschaft

Tabakfabrik Linz 2022 erstmals mit Gewinn

Die Tabakfabrik Linz hat 2022 erstmals Gewinn geschrieben. Mit 300.000 Euro Überschuss wurde ein Jahr früher als geplant die finanzielle Eigenständigkeit erreicht.

Die fast komplette Ausvermietung der 40.000 Quadratmeter sowie die gute Auslastung mit Veranstaltungen hätten das ermöglicht, sagte der kaufmännische Direktor Markus Eidenberger in einem Pressegespräch am Dienstag: „2022 war ein extrem gutes Jahr."

Erst 2023 mit Gewinn gerechnet

Mit Gewinnen habe man erst ab 2023 gerechnet, da kommendes Jahr alle Flächen von Jänner bis Dezember vermietet seien. Derzeit stünden kleine Räume von insgesamt 270 Quadratmetern leer. „Gewinne sind für uns die Basis für weitere Investitionen“, erklärte Eidenberger. Flächenzuwachs gebe es keinen mehr, der Neubau des „Quadrill“ genannten Hochhauses sei nicht der Tabakfabrik Linz zuzurechnen.

Modell der Tabakfabrick nach Neugestaltung
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Wie hier im Modell soll das Areal nach der Fertigstellung des Neubaus „Quadrill“ aussehen.

Seit 2012 kontinuierlich entwickelt

Das Areal wurde seit 2012 zu einem Kreativ- und Bildungscampus entwickelt, zahlreiche Start-ups sowie ein Teil der Kunstuni, Veranstaltungs- und Ausstellungslocations sind dort beheimatet. Seit 2015 wurden 72,7 Millionen Euro investiert. Nun werde die Entwicklungsgesellschaft Tabakfabrik GmbH immer mehr zur Community Management Organisation.

Luger: wichtiger Standortfaktor

„Die Tabakfabrik ist ein wichtiger Standortfaktor für die Stadt Linz geworden“, so Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Mittlerweile seien rund 250 Mieterinnen und Mieter eingezogen, 3.000 Menschen hätten ihre Arbeitsplätze auf dem Gelände. Laut einer Umfrage mit einem Rücklauf von 314 Fragebögen seien rund 80 Prozent stolz darauf, in der Tabakfabrik zu arbeiten.

Modell der alten Tabakfabrik
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So kennen viele Linzer ihre „Tschickbude“ noch von früher.

Von der Wolle über „Tschick“ zum Start Up Zentrum

Von 1672 bis 1850 stand die Linzer Wollzeugfabrik auf dem Areal, dann wurden 160 Jahre lang Tabakwaren erzeugt. Nach der Schließung des Werks 2009 kaufte die Stadt den Komplex mit 80.000 Quadratmetern Nutzfläche. Das in den 1930er-Jahren nach Plänen des Design-Vorreiters Peter Behrens errichtete Hauptgebäude ist eines der bedeutendsten Industriedenkmäler Österreichs und denkmalgeschützt.