Preisträger EnergieStar 2022
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Politik

EnergieStar: Schub für nachhaltige Projekte

Seit Monaten sind die rasant gestiegenen Energiepreise das Thema. Einen positiven Aspekt hat die Entwicklung aber gebracht: Der Ausbau erneuerbarer Energieformen hat enorm an Geschwindigkeit gewonnen. Beim Landes-Energiepreis, dem EnergieStar, sind nun fünf Projekte ausgezeichnet worden.

Einer der Sieger beim EnergieStar 2022 ist das Unternehmen pod bau, das in Eberstalzell (Bezirk Wels-Land) den größten Ladepark für Elektroautos in Österreich betreibt. Geschäftsführer Peter Limberger sagt: „Wir sind genau in der Achse zwischen München und Wien, cirka 200 Kilometer von den beiden Hauptstädten entfernt und die meisten Elektroautos kommen irgendwo um die 200 bis 300 Kilometer.“ Von dieser günstigen Lage würde man profitieren und der Bezirk Wels-Land sei jetzt schon ein Knotenpunkt für die Elektromobiliät in Mitteleuropa, heißt es bei der Preisverleihung.

Gewohnheiten oft nur mühsam zu durchbrechen

Noch immer gibt es aber zum Teil Skepsis beim Ausbau erneuerbarer Energie. Die Genossenschaft GIWOG hat etwa erstmals ein bestehendes Wohngebäude in Linz von Gas auf Photovoltaik umgerüstet. Obwohl für die Mieter dadurch keine Kosten entstehen, habe es Überzeugungsarbeit gebraucht, sagt der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Modera: „Die Damen und Herren kochen seit sie dort wohnen – und viele wohnen seit 1960 dort – mit Gas. Und jetzt müssen sie diesen Menschen erklären, wie einfach es ist, eben mit Stromheizungen das Essen zu kochen und nicht mehr mit Gas.“

Preisträger EnergieStar 2022
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Die Preisträger aus Vorchdorf (Mitte) mit ihrem EnergieStar aus den Händen von Energielandesrat Markus Achleitner (ÖVP)

Vor allem beim Strom komme man in Oberösterreich bei der Energiewende bereits gut voran, heißt es von Energielandesrat Markus Achleitner. Auch dank vieler privater Initiativen. Wie denen, die nun mit dem EnergieStar ausgezeichnet wurden. Hier finden sie alle Gewinnerprojekte des EnergieStar 2022.

Hartnäckigkeit bei Vorchdorfer Biomasse-Projekt

So wie ein Biomasse-Projekt in Vorchdorf (Bezirk Gmunden). Mit zwei neuen Biomassekesseln können dort jetzt 900 Haushalte mit Heizwärme und Warmwasser versorgt werden. Dadurch werden jährlich zwei Millionen Liter Heizöl gespart. Dafür gab es ebenfalls einen EnergieStar. Dabei hatte man anfangs mit Widerstand zu kämpfen, sagt der Obmann der Nahwärme Vorchdorf, Wolfgang Scherleithner. So habe es auch von Seiten der Politik vor dem Bau der Nahwärmeanlage geheißen, dass man in einer Gas-versorgten Gemeinde wie Vorchdorf keine Holz-Nahwärme brauche. Doch die Genossenschaft ließ sich nicht abbringen und heute zeige sich, dass man richtig entschieden habe, so Scherleithner.

Auch Wirtschaft setzt auf Holz

Das kennt man auch in Fraham im Bezirk Eferding. Das Unternehmen Peneder stellt unter anderem Brandschutztüren her. Die hochwertigen Türen müssen pulverbeschichtet werden. Dafür braucht es bis zu 200 Grad. Seit Anfang des Jahres wird die Wärme dafür nicht mehr aus Erdgas, sondern aus Hackschnitzel gewonnen. Dafür hat das Unternehmen den Energie-Preis des Landes bekommen. Und beim Thema Versorgungssicherheit könne man sich aktuell entspannt zurücklehnen, heißt es.

Die mit dem EnergieStar ausgezeichneten Projekte sind Einzelprojekte, die für das Land Oberösterreich aber zu Vorbildern für ganze Branchen werden könnten, kleine Initiativen, die in Summe aber viel bewegen können.