Polizeibus
ORF.at/Roland WInkler
ORF.at/Roland WInkler
Chronik

Großrazzia: Mafiaverdacht in Linz

Gegen das organisierte Verbrechen hat sich eine Polizeiaktion am Dienstag in Oberösterreich gerichtet. Der Zugriff erfolgte zeitgleich an 14 Standorten, als die Polizei eine Großrazzia gegen die kalabrische Mafia durchführte.

Wegen des Verdachts der organisierten Kriminalität sind Dienstagmittag zeitgleich in Linz, Leonding und Gallneukirchen Pizzerien, Büros, Wohnungen sowie ein Autoverkaufsplatz an 14 Standorten durchsucht worden. Die Großrazzia des Bundeskriminalamts und oberösterreichischen Landeskriminalamts sei „von der italienischen Staatsanwaltschaft Catanzaro (Kalabrien) mittels europäischer Ermittlungsanordnung angeregt“ worden, bestätigte am Mittwoch das Bundeskriminalamt entsprechende Medienberichte.

Razzia auf Ansuchen Italiens

Konkret laufen Ermittlungen gegen einen Beschuldigten, der laut italienischen Behörden verdächtigt wird, als Mitglied der kalabrischen Mafia „Ndrangheta“ Straftaten verübt zu haben und sich in Linz aufhalten dürfte. Aufgrund des Territorialprinzips haben ausländische Behörden keine Zugriffsrechte in fremden Ländern. Daher wurde bei den Staatsanwaltschaften Linz und Steyr von den kalabrischen Kollegen ein Rechtshilfeansuchen gestellt. Daraufhin wurden die Hausdurchsuchungen angeordnet.

Geldwäsche vermutet

Vonseiten der Behörden heißt es am Mittwoch kurz und knapp, dass der Unternehmer in Oberösterreich im Verdacht steht Straftaten verübt zu haben. Dabei dürfte es vor allem um Finanzdelikte wie Steuerhinterziehung und um Geldwäsche gehen. Ob die Razzia auch in Zusammenhang mit einem Prozess in Süditalien steht, der aktuell gegen 355 mutmaßliche Mitglieder der Mafia geführt wird, war nicht zu erfahren. Der beschuldigte Unternehmer bestritt im Gespräch mit den „Oberösterreichischen Nachrichten“ alle Vorwürfe.