Spielsachen auf Regal in Geschäft
APA/Georg Hochmuth
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CHRONIK

Spielzeug häufig zu laut für Kinderohren

Spielsachen, die Geräusche machen, erregen die Aufmerksamkeit von Kindern, sollen zum Spielen bewegen und sind beliebte Weihnachtsgeschenke. Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich testeten 14 Spielzeuge auf ihre Lautstärke. Der Großteil fiel durch.

Lärmende Spielsachen sind häufig gefährliche Krawallmacher, so das Fazit des AK-Konsumentenschutzes. Getestet wurden die Spielsachen unter „Kinderzimmerbedingungen“, wie es heißt. Das Spielzeug wurde in einem Abstand von einem halben Meter eingeschaltet und die Lautstärke mit einem Dezibel-Messer überprüft. Bei neun Produkten wurden Werte über 80 Dezibel gemessen. Nur bei vier Spielsachen konnte leiser gedreht werden.

Lärm nahe am Presslufthammer

Unter den lautesten Produkten waren ein Spielzeug mit Musik, das es auf 89 Dezibel bracht und eine Müllabfuhr, die mit 88 Dezibel ertönte. Ein Presslufthammer in einem Meter Entfernung ist mit 100 Dezibel nur unwesentlich lauter, heißt es im Testbericht. Die Grenzwerte seien bei Kinderspielzeug aber höchst unterschiedlich. Je nachdem, wie lange das Geräusch ertönt und ob es ein Bodenspielzeug ist, oder „ohrnahe“ verwendet wird, sind zwischen 60 und 90 Dezibel erlaubt. Das Maximum von 90 Dezibel darf nur von Spielzeug erreicht werden, das üblicherweise in der Hand gehalten wird und für weniger als 5 Sekunden ertönt.

Gefahr von Gehörschäden

Die Konsumentenschützerinnen und Konsumentenschützer sehen die gemessenen Lautstärken kritisch. War von Erwachsenen schon im größeren Abstand als störend empfunden wird, könne das Gehör von Kindern dauerhaft schädigen. Nicht nur die Intensität, sondern auch die Dauer der Lärmbelastung sei dabei wesentlich. Denn auch wenn in Untersuchungen bislang davon ausgegangen wurde, dass Geräusche unter 80 Dezibel keine bleibenden Schäden hinterlassen, gebe es dazu keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse.

Krachmacher nicht kaufen

Geraten wird, Spielsachen vor dem Kauf am eigenen Ohr zu testen. Bedacht werden sollte dabei auch, dass selbst kurz ertönende Spielzeuge oft stundenlang benutzt werden. Besondere Vorsicht sei bei Spielzeugpistolen, Pfeifen oder Feuerwerkskörpern geboten, die aufgrund ihrer kurzen Geräusche nicht in der eigentlichen Lautstärke erfasst würden, aber ebenso gefährlich sein könnten. Wird es schon im Geschäft als zu laut oder nervend empfunden, sollte es nicht gekauft werden. Den Kindern sollten außerdem Lärmpausen gegeben werden, damit sich die Gehörzellen erholen können, so der Konsumentenschutz.