Friedrich Zauner
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Kultur

Friedrich Ch. Zauner ist tot

Der Schriftsteller Friedrich Ch. Zauner ist am Mittwoch im Alter von 86 Jahren in Schärding gestorben. Der 1936 in Rainbach im Innkreis geborene Zauner schuf von 1992 bis 1996 den vierbändigen Romanzyklus „Das Ende der Ewigkeit“.

Zauner wuchs bei seiner alleinerziehenden Mutter auf, nachdem der Vater im Zweiten Weltkrieg gefallen war. Er studierte in Wien und Rom, wurde aber nicht Lehrer, sondern widmete sich – in seinem Elternhaus in Rainbach im Innkreis – dem Schreiben. 1981 veröffentlichte er etwa den Sauwaldkrimi „Dort oben im Wald bei diesen Leuten“.

Chronik seiner Heimatregion

Von 1992 bis 1996 folgte die akribisch recherchierte Chronik seiner Heimatregion zu Beginn des 20. Jahrhundert bis zum Einmarsch der deutschen Wehrmacht in den Bänden „Im Schatten der Maulwurfshügel“, „Und die Fische sind stumm“, „Früchte vom Taubenbaum“ und „Heiser wie Dohlen“. Zauner war aber auch Dramatiker und verfasste Theaterstücke, die vielfach aufgeführt und übersetzt wurden sowie Hörspiele.

Rainbacher Evangelienspiele

Seine Frau Roswitha schrieb ebenfalls, sie war Lyrikerin und Kinderbuchautorin. 1985 wurde das Ehepaar Zauner mit dem Landeskulturpreis für Literatur ausgezeichnet. 2004 gründete das Ehepaar ein eigenes, Schauspiel, Musik und Tanz umfassendes Theaterfestival, die Rainbacher Evangelienspiele. Basis sind 17 Theaterstücke, die Zauner im Laufe der Jahre auf Grundlage von Bibelstoffen, die ihn als Kind nachhaltig beeindruckt hatten, verfasst hatte.

2009 wurde für die regen Zuspruch findenden Aufführungen ein eigener Theaterstadel erbaut. Roswitha starb 2021. Im Juni 2023 steht das Stück „Ruth“ auf dem Programm, eine Geschichte über das Fremdsein und das Fremde, aber auch eine unerwartete, zarte Liebesgeschichte, wie die Familie mitteilte.