Mechaniker arbeitet mit Schraubenzieher
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Wirtschaft

Krise lässt Pfusch blühen

Laut dem Linzer Wirtschaftsforschers Friedrich Schneider lässt die Teuerung die Schwarzarbeit im Land aufblühen. Etwa jeder und jede fünfte hat im vergangenen Jahr einen Pfuscher engagiert, zeigt eine aktuelle Untersuchung.

Der Meinung, dass ohne Schwarzarbeit in Krisenzeiten viele Dinge nicht leistbar seien, sind der Untersuchung Friedrich Schneiders zufolge zwei Drittel der Bevölkerung. Damit ist auch die Zustimmung zum Pfuschen in den vergangenen zwölf Monaten um weitere drei Prozentpunkte gestiegen.

Viele Betätigungsfelder für Pfuscher

Die Schwarzarbeit floriere vor allem bei Elektroarbeiten, bei Autoreparaturen und in der Schönheitspflege und Massage. Aber auch Arbeiten rund um Haus und Garten werden vielfach ohne Rechnung erledigt. Laut Umfrage ist in einem Zehntel der Haushalte mindestens eine Person im Pfusch aktiv. Wobei der durchschnittliche Stundenlohn auf 20 Euro geschätzt werde.

Zwei Drittel auch offiziell beschäftigt

66 Prozent der Pfuscher sind laut Untersuchung auch offiziell beschäftigt sind. Etwa 16 Prozent gingen auf die organisierte Kriminalität und 17 Prozent auf Frühpensionisten und Arbeitslose. Aber 40 Prozent der Schwarzarbeit würde laut der Umfrage zu offiziellen Tarifen nicht nachgefragt. Und 25 Prozent dieser Arbeiten würden andernfalls selbst erledigt werden.

7,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts

28,7 Milliarden Euro dürften heuer in der Schattenwirtschaft umgesetzt werden, prognostiziert der Linzer Wirtschaftsforscher Friedrich Schneider. Das wären 900 Millionen Euro mehr als vergangenes Jahr und 7,2 Prozent des prognostizierten Bruttoinlandsprodukts. Um den Pfusch einzudämmen empfiehlt Schneider, Investitionen im Haushalt steuerlich absetzbar zu machen und die Lohnnebenkosten zu senken. Eine weitere Maßnahme wäre, Unternehmen von Auftragsvergaben für öffentliche Aufträge mehrere Jahre zu sperren, wenn sie schwarz arbeiten oder arbeiten lassen.