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Chronik

Baulärm: Personal auf Intensivstation mit Kopfhörern

Von untragbaren Zuständen berichten Pflegerinnen und Pfleger derzeit im Kepler Uniklinikum. Durch Bauarbeiten sei es in den vergangenen drei Wochen zu starker Lärmbelastung auf der Intensivstation gekommen – vor allem dort, wo schwer kranke Herzkinder liegen. An die Belegschaft wurden Kopfhörer verteilt.

Ein Video soll die Zustände auf der Intensivstation zwei des Keplerklinikums zeigen, es liegt dem ORF Oberösterreich vor. Zu sehen ist ein kleiner Bub, mit Schläuchen an Geräte angeschlossen, daneben ein Pfleger mit Gehörschutz. Kurz ist es ruhig, dann setzt dieser Baulärm ein:

So geht es minutenlang. Das Video kommt aus der Belegschaft, die sich dieses Wochenende, nach dem Tod des Fünfjährigen, mit einem Hilferuf an die Medien wendet. Das Team sei erschüttert, dass das Kind seine letzten Tage unter solchen Umständen verbringen musste. Etwa 80 Dezibel seien zuletzt auf der Intensivstation gemessen worden. Das entspricht dem Lärm an einer Hauptverkehrsstraße.

Klinikleitung: „Bauleitung jederzeit kontaktierbar“

An die Belegschaft wurden Lärmschutzkopfhörer ausgeteilt, damit würden aber Alarme überhört, weshalb viele sie nicht tragen, heißt es aus dem Betriebsrat. Die Klinikleitung bestätigt den Baustellenlärm – direkt über der Intensivstation werde umgebaut. Die Station könne die Bauleitung aber jederzeit kontaktieren. Das sei auch im Fall des Buben passiert.

Pflegekräfte sprechen von Dauerbelastung

Als die Eltern sich verabschiedet haben, sei es dann auch ruhig gewesen, heißt es von den Pflegekräften, die aber von einer Dauerbelastung sprechen. Die Klinikleitung rechtfertigt sich: Die Intensivstation zu übersiedeln wäre eine große Herausforderung gewesen. Die schwersten Arbeiten seien jetzt abgeschlossen, heißt es.