Chronik

Stelzer für nationalen Gaspreisdeckel

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) will jetzt einen heimischen Gaspreisdeckel. Wenn es der EU nicht gelinge eine Lösung zu finden, müsse Österreich selbst handeln. Stelzer sieht die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen in Gefahr.

Mit dem deutschen Gaspreisdeckel kommendes Jahr würden Betriebe in Deutschland einen Bruchteil für Energie bezahlen – spätestens dann müsse Österreich gleichziehen, um Arbeitsplätze zu sichern und die heimischen Betriebe konkurrenzfähig zu halten. Oberösterreich sei als Industriebundesland darauf angewiesen, wettbewerbsfähig zu bleiben. Knapp 40 Prozent des österreichweiten Gasverbrauchs entfallen demnach auf Oberösterreich.

Laut Stelzer würden die Menschen und Betriebe schon zu lange auf Unterstützung der EU warten. Komme es auf dieser Ebene zu keiner Lösung, müsse die Bundesregierung selbst einen Gaspreisdeckel einführen. Die Kosten drohen sonst nicht nur Unternehmen, sondern auch Haushalte zu überfordern, so Stelzer.

„Deutschland könnte wesentlich günstiger produzieren“

Auch der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Georg Knill, forderte eine rasche nationale Reaktion auf die deutsche Energiepreisbremse. Es drohe eine Situation, in der die unmittelbaren Nachbarn „wesentlich günstiger produzieren als die heimischen Betriebe“, so Knill. Im Gegensatz zu den heimischen Betrieben hätte die ausländische Konkurrenz auch „eine klare Planbarkeit für das kommende Jahr“. Außer der IV haben zuletzt auch die WKÖ sowie unter den Parteien die SPÖ und die FPÖ solch ein Vorgehen von der türkis-grünen Bundesregierung eingefordert.