Lindner löste schon am Dienstag mit seinem laut geäußerten Unmut über seinen burgenländischen Kollegen Wirbel innerhalb der Partei aus. Obwohl niemand eine Führungsdebatte wolle, wurde am Mittwoch wieder klar Stellung bezogen. So sagte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Ich halte die Vorgangsweise, die der burgenländische Landeshauptmann gewählt hat für völlig unsolidarisch und auch für unkorrekt.“
Es sei eine Vorgangsweise, die die SPÖ beschädige, so Luger. „Wenn in der Partei jemand meint, er sei der bessere Spitzenkandidat, dann soll er sich für diese Funktion auch öffentlich bereit erklären und eine Abstimmung in der Partei darüber verlangen.“ Auch Lindner sprach heute gegenüber dem ORF neuerlich von einem „Alleingang“. Und auch die SPÖ-Bürgermeisterin von Kirchdorf, Vera Pramberger, kann der Diskussion nichts abgewinnen.
Rendi-Wagner sieht sich als Spitzenkandidatin
Unbeeindruckt zeigt sich SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner. Es habe in den vergangenen Jahren hunderte Umfragen gegeben. Außerdem sei Doskozil nie tatsächlich gegen sie angetreten. „Ich werde Spitzenkandidatin bei der nächsten Nationalratswahl“, sagte sie am Mittwoch im Interview mit oe24.TV. Zuvor hatten sich Landeschefs gegen eine Führungsdebatte verwehrt, die abermals aus der Richtung von Burgenlands Landeshauptmann Doskozil angestoßen worden war. Wien und Gewerkschaft stehen hinter Rendi-Wagner