eine Hand nimmt Geldscheine auf einer Börse
ORF.at/Dominique Hammer
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Wirtschaft

Heuer zähe Gehaltsverhandlungen

So zäh wie heuer erscheinen die Kollektivvertragsverhandlungen unterschiedlichster Branchen selten. Angesichts der hohen Inflation fordern die Arbeitnehmervertreter ein deutliches Gehaltsplus. Die Arbeitgeber hingegen wollen Maß halten. Eine Einigung gab es am Mittwoch bei den Beamten. Das Land Oberösterreich übernimmt den Abschluss.

Die Gehälter im öffentlichen Dienst steigen mit 1. Jänner zwischen 7,15 für hohe und 9,41 Prozent für niedrige Einkommen. Im Schnitt macht die Erhöhung 7,32 Prozent aus, um diesen Wert werden auch die Zulagen angehoben – mehr in Einigung bei Beamtengehältern (news.ORF.at).

Land und Gemeinden übernehmen Gehaltsabschluss

Das Land Oberösterreich wird diese Vereinbarung für die rund 25.000 Landesbediensteten übernehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst seien durch Corona und andere Krisen mit Belastungen konfrontiert gewesen und seien es nach wie vor. Dazu komme die sehr hohe Inflation, so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) in einer Aussendung. Daher sei diese Erhöhung gerechtfertigt und fair. Für das Personalbudget des Landes inklusive Spitäler bedeutet der Gehaltsabschluss Netto-Mehrausgaben gegenüber dem Jahr 2022 in der Höhe von 111 Millionen Euro. Der Abschluss gilt auch für Gemeindebedienstete. Das vereinbarten Stelzer und der Präsident des Gemeindebundes Oberösterreich Christian Mader (ÖVP).

Streikdrohungen und lange Verhandlungen

Ob die Metallbranche, das Bahn- und Flugpersonal oder die Beschäftigten im Handel – es sind zähe Verhandlungen, die sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter in diesem Herbst liefern. Elf Stunden dauerten die Verhandlungen für einen neuen Kollektivvertrag für die Beschäftigten im Handel am Dienstag. Ergebnis gab es am Ende keines. Die Gewerkschaft droht mit Streiks Anfang Dezember. Auf Streik stehen die Zeichen auch bei den Verhandlungen im Bahnverkehr. Tue sich bei den Verhandlungen nichts mehr, werden nächsten Montag alle Züge im Land den ganzen Tag still stehen, so die Gewerkschaftsseite.

Ordensspitäler in Oberösterreich wollen verhandeln

In Wien fanden am Mittwoch Warnstreiks von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ordensspitäler statt, um den Druck in ihren Kollektivvertragsverhandlungen zu erhöhen. Die oberösterreichischen Ordensspitäler sind noch nicht so weit, sie verhandeln noch. Die oberösterreichischen Ordensspitäler unterliegen einem eigenen Kollektivvertrag. Die Verhandlungen stehen noch am Anfang, die zweite Runde ist für nächste Woche geplant. Bisher habe man stets den Abschluss der Beamten übernommen, heuer – angesichts der außergewöhnlichen Umstände – habe man sich dagegen entschieden, heißt es von der Gewerkschaft vida. Unter anderem wird eine Arbeitszeitverkürzung gefordert.