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Wirtschaft

„Black Friday“ kein Garant für Schnäppchen

Am Freitag fällt mit dem sogenannten „Black Friday“ der Startschuss für das Weihnachtsgeschäft. Laut Konsumentenschützern der AK sollte man aber auch rund um den Black Friday die Preise genau vergleichen.

Oft kämen die erstaunlichen Preisnachlässe nur zustande, weil die Händler von sehr hohen Listenpreise ausgehen würden, erklärt Konsumentenschützerin Anita Eckmair von der Arbeiterkammer Oberösterreich. Rabattaktionen würden oft zum Kauf von Produkten verleiten, die gar nicht benötigt werden oder deren Vorgängermodelle noch viel länger halten würden, beanstandet auch die Umweltorganisation Greenpeace.

Rabattspektakel mit Kehrseiten

Bei den Kundinnen und Kunden sind niedrige Preise wegen der hohen Inflation derzeit sehr gefragt. Das Rabattspektakel hat aber auch Kehrseiten, denn für den Handel könnten die Schleuderpreise immer mehr zur Kraftprobe werden, weil sich die Konsumenten an das niedrige Preisniveau gewöhnen, so der Ökonom Christoph Teller von der Linzer Universität. Der Spartenobmann des Handels, Ernst Wiesinger erklärt, dass Aktionstage zwar die Umsätze in die Höhe treiben würde, dafür aber die Margen in den Keller. Da bleibe jedem Händler die Entscheidung überlassen, was für ihn die beste Lösung ist.

Besonders Onlinehandel profitiert

Der stationäre Handel muss aber in diesen Tagen mit Aktionen punkten, weil er sonst gar nicht gegen den Onlinehandel bestehen kann. Eine Analyse des Instituts für Handel, Absatz und Marketing der Linzer Kepler Universität zeigt, dass 34 Prozent der Befragten zwischen 16 und 74 Jahren den Black-Friday online nutzen, nur 15 Prozent in Einkaufszentren und gar nur elf Prozent in Einkaufsstraßen – wobei Mehrfachnennungen möglich waren. Dennoch zählen für stationäre Geschäfte mittlerweile die Tage vor und nach dem Black Friday zu den umsatzstärksten des ganzen Jahres.