Chronik

Kritik an Kundgebung für Sexualstraftäter

Die am Sonntag veranstaltete Kundgebung für den wegen Vergewaltigung rechtskräftig verurteilen Ex-Bürgermeister von Scharten stößt bei der SPÖ-Frauenvorsitzenden Renate Heitz auf Ablehnung. Die Organisatoren berufen sich auf die Meinungsfreiheit.

Der Ex-Bürgermeister ist rechtskräftig wegen Vergewaltigung verurteilt. In seiner Heimatgemeinde Scharten gibt es laut den Organisatoren der Kundgebung aber viele, die sich mit ihm solidarisch zeigen möchten, so Organisator Peter Inzinger: „Wir glauben einfach, dass er diese Taten nicht begangen hat. Das ist unsere Meinung.“

Bis zu 200 Menschen waren erwartet worden

Bis zu 200 Menschen erwartete Inzinger im Vorfeld der angemeldeten Kundgebung. Auf die Frage, ob man sich damit auf eine Stufe mit einem Sexualstraftäter stellt und Gerichtsurteile ignoriere, sagte Inzinger: „Es gibt immer wieder Fehlurteile. In diesem Fall stelle ich mich nicht auf die Stufe mit einem Sexualstraftäter, weil ich das einfach nicht glaube.“ Rund 150 Menschen fanden sich dann Sonntagvormittag bei der Kundgebung ein.

„Kann Kundgebung nur aufs Schärfste verurteilen“

Die Frauenvorsitzende der oberösterreichischen SPÖ, Renate Heitz, meinte dazu: „Ich selber kann die geplante Solidaritätskundgebung wirklich nicht verstehen und nur auf das Schärfste verurteilen. Wenn jemand eine Solidaritätsbekundung benötigt, dann das Opfer. Hätte es den leisesten Zweifel gegeben, dann hätte es dieses Urteil nicht gegeben.“

Bürgermeister unglücklich über Kundgebung

Der aktuelle Bürgermeister von Scharten, Christian Steiner (ÖVP), ist unglücklich über die Kundgebung, wie er gegenüber dem ORF Oberösterreich sagte. Scharten komme damit nicht aus den Schlagzeilen und verliere weiter Reputation.