Schlossmuseum Linz innen
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Chronik

Museen in Alarmbereitschaft

Radikale Klimaaktivisten nehmen immer öfter Kunstwerke für ihre Attacken ins Visier. Ein Klimt-Gemälde wurde am Dienstag im Wiener Leopoldmuseum mit Öl angeschüttet. Der Direktor des Linzer Schlossmuseums setzt jetzt auf stärkere Kontrollen.

Neben diesen Kontrollen sollen auch Kameras für sichere Kunstwerke sorgen. Verhindern kann man laut Direktor Alfred Weidinger solche Angriffe trotzdem nicht. Aber „selbst wenn ich vor jedes Bild einen Aufseher stelle, kann ich hundertprozentige Sicherheit nicht gewährleisten“. Eine Verglasung der Kunstwerke schütze zwar vor äußeren Beschädigungen, sei aber aufwendig, denn Gemälde würden dann einen eigenen Rahmen brauchen, der das Gewicht der Glasscheibe trägt. Und das würde die Kosten ganz enorm in die Höhe treiben.

Aktivisten schütten Öl auf Klimt-Gemälde
Letzte Generation
Aktivisten haben im Leopold Museum eine schwarze, ölige Flüssigkeit auf das Klimt-Gemälde „Tod und Leben“ geschüttet.

Zerstörte Gemälde nicht Ziel der Proteste

Gemälde zu zerstören sei ohnehin nicht Ziel der Proteste, sagt die Klimaaktivistin Sandra Wellenböck. Sie ist seit drei Jahren Mitglied der Gruppe Extinction Rebellion. Die Bewegung ist für eine Farbattacke auf ein Van Gogh Gemälde in London verantwortlich. In Linz haben Mitglieder von Extinction Rebellion zuletzt stundenlang eine Straße blockiert. „Wir wollen die Leute nur aufmerksam machen und aus dem Alltagstrott herausholen, weil die Klimakatastrophe schleichend kommt“, sagt Wellenböck im Interview mit dem ORF Oberösterreich

„Aufruf zum Miteinander“

Oberösterreichs Landes-Kultur GmbH nahm am Dienstag den Vorfall zum Anlass für einen „Aufruf zum Miteinander“ an Klimaaktivistinnen und -aktivisten. „Wir haben euch verstanden und stehen hinter euren Anliegen“, hieß es in einer Aussendung. Man wolle die Kompetenz der Landesmuseen dem Klimaanliegen „unverzüglich, mit Ausstellungen, Veranstaltungen, Werbeaktionen etc.“ zur Verfügung stellen und ersuche um Kontaktaufnahme.