Gelände der Johannes Kepler Uni JKU
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Wissenschaft

Finanzloch in Linzer Uni-Budgets

In der Johannes Kepler Universität (JKU) klafft ein riesiges Finanzloch. Wird es nicht bis zum Jahresende gestopft, droht der JKU ein Sparprogramm, dem auch ganze Studiengänge zum Opfer fallen könnten. Hintergrund sind die in allen Bereichen gestiegenen Kosten. Und auch der Kunstuni fehlt es an Geld.

Höhere Mietkosten, gestiegene Heiz- und Stromkosten und im Rahmen der Kollektivvertragsverhandlungen wohl auch auf der Uni deutlich höhere Personalkosten. Das reißt ein 17 Millionen Euro tiefes Loch ins Universitätsbudget.

Belegschaft und Studierende fürchten „Ausbluten der Uni“

Die Belegschaft und Studierende fürchten starke Sparmaßnahmen und dass Unis wie die JKU finanziell ausbluten. Ihre Befürchtungen haben sie am Montag in einer gemeinsamen Presseaussendung zusammengefasst.

Rektor: Befürchtungen nachvollziehbar

Für Rektor Meinhard Lukas sind die Befürchtungen nachvollziehbar: „Wenn es tatsächlich keine Lösung gibt, dann werden wir gemeinsam mit dem Universitätsrat ein Mehrjahresprogramm besprechen, wie überhaupt so Einsparungen darstellbar sind, und das wird dann ganz sicher spürbar sein.“

Lukas betonte, dass Einsparungen dann mehrjährig nötig werden und dass es dabei nicht beim Streichen einzelner Lehrveranstaltungen bleiben könnte: „Das wird im Laufe des Studienjahres noch spürbar sein, also bis zum Sommer, und das wird vor allem die Folgejahre spürbar sein, dann müssen wir Angebote einschränken – das ist völlig klar.“

Hoffnung auf Einsicht beim Bildungsministerium

Die Folgen für den Universitätsstandort wären also gravierend. Noch hofft Lukas aber auf Einsicht beim Bildungsministerium und dass die Teuerung den Universitäten langfristig abgegolten wird. Die Zeit für Finanzierungszusagen drängt aber – bis zum Jahreswechsel müsse das Budget stehen, so Lukas, sonst werde es schon im Sommersemester nächstes Jahr zu ersten Sparmaßnahmen kommen müssen.

Kunstuni fehlen 4,8 Millionen Euro

Nicht nur die Johannes Kepler Universität hat auf Grund der Teuerungen mit einem Finanzloch von 17 Millionen Euro zu kämpfen. Betroffen ist auch die Kunstuni Linz. Obwohl man bemüht sei, wo nur irgend möglich einzusparen, fehlen auch hier etliche Millionen, so die Rektorin der Kunstuni, Brigitte Hütter: „Uns fehlen für die nächsten zwei Jahre rund 4,8 Millionen Euro. Wir sind in Verhandlung mit dem Ministerium. Es gibt einen vom Ministerium genannten Betrag, der aber bei weitem nicht reicht.“ Die Kunstuni müsse natürlich sparen und Maßnahmen setzen, diese würden aber nicht ausreichen, um die Mehrkosten durch die Inflation auszugleichen, so Hütter.