AKW Temelin
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Politik

Gewessler steht zu Anti-Atomkraft-Linie

Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) kommt den Atomkraftgegnern in Oberösterreich zu Hilfe, die sich zuletzt wegen tschechischer Ausbaupläne für das grenznahe AKW Temelin gesorgt haben. Gewessler versichert, dass Österreich weiter eine Anti-Atomkraft-Linie vertreten werde.

Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) will die österreichische Anti-Atomkraft-Linie auch künftig gegenüber allen Nachbarländern vertreten. Das sagte die Ministerin am Montag laut dem Ö1-Mittagsjournal angesichts der AKW-Ausbaupläne des tschechischen teilstaatlichen Energiekonzerns CEZ, bei dem „Mini-AKWs“ – neue Kernkraftwerke im Kleinformat – eine Schlüsselrolle spielen könnten. Mehr dazu in Tschechischer AKW-Ausbau sorgt für Wirbel.

Tschechien verweist auf eigenständige Entscheidung

Man werde Österreich offen über alle Pläne informieren, sobald diese spruchreif seien, die Entscheidungen müsse man aber eigenständig treffen, sagte Petr Zavodsky, der innerhalb von CEZ für die Ausbaupläne verantwortlich ist, dem Sender. Mit einer Entscheidung der tschechischen Regierung sei erst gegen Ende nächsten Jahres zu rechnen, hieß es weiter.

Experte: „Zu früh, um sich zu fürchten“

Für den Energieexperten und ehemaligen Chef der Regulierungsbehörde E-Control, Walter Boltz, ist es „noch zu früh, um sich zu fürchten“. Die Technologie für kleine modulare Reaktoren (Small Modular Reactor, SMR) werde seit 15 Jahren diskutiert und es gebe noch keinen einzigen, der laufe.

Die Internationale Energiebehörde (IEA) sei 2020 zu dem Schluss gekommen, dass man von einem wirtschaftlich sinnvollen Betrieb noch weit entfernt sei, berichtete das Ö1-Mittagsjournal des Weiteren. Zavodsky zufolge will auch Prag zunächst Erfahrungen mit der neuen Technik in einem anderen Land wie den USA oder Kanada abwarten, bevor mit dem Bau begonnen werde.