AKW Temelin
Public domain/Japo
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Chronik

Tschechischer AKW-Ausbau sorgt für Wirbel

Die tschechischen Pläne, das Atomkraftwerk Temelin weiter auszubauen, sorgen wieder einmal für Wirbel. Wie nun bekannt wurde, gibt es bereits konkrete Minireaktorprojekte, die in Temelin entstehen könnten. Im Mühlviertel und darüber hinaus gehen einmal mehr die Wogen hoch.

Dass Tschechien seine Atomkraftwerkwerke ausbauen will, ist bekannt. Geplant sind zwei neue Reaktorblöcke in Temelin und mehrere kleinere Kraftwerke. Aber die Pläne für diese Mini-AKWs dürften bereits deutlich fortgeschrittener sein als bisher bekannt. Laut deutschen Medienberichten werden bereits sieben konkrete Projekte geprüft. 2032 könnte das erste in Temelin in Betrieb gehen.

„Wieder einmal nicht informiert worden“

In den Mühlviertler Gemeinden an der Grenze zu Tschechien brodelt es. Man sei wieder einmal nicht informiert worden, obwohl man so nahe an Temelin sei, beklagt die Bürgermeisterin von Leopoldschlag, Anita Gstöttenmayr: „Temelin ist ja nur rund 50 Kilometer von unserem Ortskern entfernt. Und von bestimmten Anhöhen in der Gemeinde kann man die Reaktoren mit freiem Auge sehen. Da wird einfach etwas angedacht oder beschlossen, ohne dass wir informiert werden.“

„Thema Endlagerung noch nicht beantwortet“

Hinzu kommt, dass viele andere Fragen noch immer nicht beantwortet seien, so der Bürgermeister von Rainbach, Günther Lorenz: „Wie geht man mit dem radioaktiven Abfall um, mit der Endlagerung? Da befürchten wir auch, dass dies wieder in Grenznähe zu Österreich deponiert werden soll.“

Demos und Grenzblockaden wieder ein Thema

Auch Demonstrationen und Grenzblockaden, zum Beispiel in Wullowitz, sind inzwischen wieder Thema, so Gstöttenmayr: „Es klingt blöd, aber wir werden wieder auf die Straße gehen müssen, um aufzuzeigen und etwas zu erreichen. Es ist in Zeiten wie diesen zwar traurig, dass man keine anderen Wege findet zu kommunizieren, aber dann muss man halt – wie es so schön heißt – einen Aufstand machen.“