Politik

Wirbel um „Welser Hausordnung“

Die „Hausordnung für Wels“, die der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) am Donnerstag präsentiert hat, sorgt für gehörigen Wirbel. Die anderen Parteien beschweren sich, nicht eingebunden gewesen zu sein. Und für Aufregung sorgt, dass in der Hausordnung konkret Kinder als Lärmbelästigung bezeichnet werden.

In der „Welser Hausordnung“ geht es darum, den Müll richtig zu trennen, gemeinsam Deutsch zu sprechen, Rücksicht zu nehmen, freundlich zu sein und Lärm zu vermeiden. Dass bei den vom Bürgermeister angeführten Beispielen für Lärmerregung ausgerechnet wörtlich „laut schreiende Kinder und Jugendliche auf Spielplätzen, in Wohnsiedlungen und Parks“ als Erstes angeführt werden, stößt unter anderem den Kinderfreunden sauer auf.

Liste der fünf Punkte Welser Hausordnung
Stadt Wels

Kinderfreunde: An eigene Kindheit erinnern

Man könne Kinderlachen nicht mit lauter Technomusik um vier Uhr Früh gleichsetzen, kritisiert die Vorsitzende der Kinderfreunde Wels-Hausruck, Laurien Scheinecker, und ruft dazu auf, sich an die eigene Kindheit, wilde Abenteuerjagden und lustiges Lachen zu erinnern. Regeln seien in jeder Familie wichtig, sagt auch Scheinecker. Man solle sie aber am besten gemeinsam besprechen und vor allem Rücksicht auf die Bedürfnisse von Kindern nehmen.

ÖVP: Alleingang der FPÖ

„Kinderlärm ist Zukunftsmusik“, sagt auch der Welser ÖVP-Stadtrat Martin Oberndorfer. Und der Politiker kritisiert, dass die FPÖ bei der Erstellung der „Hausordnung“ keine der anderen Parteien miteinbezog. Das passe weder zur darin geforderten „Rücksichtnahme“ noch zur „Freundlichkeit“, kritisieren sowohl die ÖVP als auch die Kinderfreunde.