Einfamilienhaus in Neidling (Bezirk St. Pölten)
ORF/Posch
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Wirtschaft

Einfamilienhäuser weniger gefragt

Heuer wurden im ersten Halbjahr so wenige Verkäufe im Grundbuch vermerkt wie zuletzt 2014. Der Preis für ein typisches Einfamilienhaus stieg allerdings und zwar um rund 13 Prozent. Das zeigt der aktuelle „RE/MAX ImmoSpiegel“.

Das Immobilienunternehmen Remax sieht einen Rückgang bei den Verkäufen von Einfamilienhäusern. Mit 97 Objekten weniger ist Oberösterreich Hauptverursacher für den bundesweiten Rückgang (130 weniger) und landet damit bei einer Gesamtmenge von 782 Verkäufen.

Die Verkäufe von Einfamilienhäusern lagen im ersten Halbjahr 2022 auf dem tiefstem Niveau seit 2014. Österreichweit kostete heuer ein Einfamilienhaus im Schnitt 347.313 Euro, im Jahresvergleich ein Plus von 13,1 Prozent. Im Fünfjahresvergleich haben die Preise gar um 55,5 Prozent angezogen. Am billigsten sind Einfamilienhäuser weiterhin im Burgenland und in der Steiermark. Oberösterreich rutscht wieder hinter die Steiermark auf Platz drei zurück.

Verkaufswert sinkt minimal, typischer Preis legt zu

Genauso wie der Mengenverlust ist auch der Verkaufswert gesunken. Wenn auch nicht dramatisch. 283 Millionen Euro (-3,6 Prozent) sind immer noch der zweithöchste Betrag in der oberösterreichischen Transaktionswerthistorie. Eine Steigerung findet sich allerdings beim typischen Bundeslandpreis für ein Einfamilienhaus. Die Steigerung so hoch wie österreichweit: jeweils 13,1 Prozent mehr.

In Oberösterreich kostet ein Einfamilienhaus damit im Durchschnitt 342.717 Euro, im Bundesdurchschnitt sind es nur 4.596 Euro mehr. Vier Bundesländer haben höhere Preissteigerungen, vier niedrigere und der Bundesdurchschnitt liegt um 493 Euro darüber.

Erstmals mehr als 600.000 Euro in der Stadt Linz

Dieses Jahr müssen über 600.000 Euro für ein Einfamilienhaus in Linz gezahlt werden. Genauer gesagt sind es 618.250 Euro, also um +118.385 Euro oder 23,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor und um 74,2 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Im zweitteuersten Bezirk Urfahr-Umgebung kostet ein Haus zwar um 185.915 Euro weniger, aber immer noch 432.334 Euro und demzufolge um 98.962 Euro mehr als zuletzt.

Linz-Land kommt mit einer geringeren Preissteigerung von 14,6 Prozent auf 427.082 Euro und dabei erstmals auf über 400.000 Euro.

Vöcklabruck, Wels (Land) , Braunau und Gmunden

Dasselbe gilt für Vöcklabruck: 401.760 Euro sind ein Plus von 16,9 Prozent. Prozentuell fast gleich stark gestiegen sind die Preise in Wels (Stadt und Land) mit 381.391 Euro (15,0 Prozent) und in Freistadt (350.979, 15,8 Prozent). Der Bezirk Braunau verzeichnet sogar einen Höchstwert mit 335.936 Euro, das ist ein Plus von 29 Prozent.

Nur minimal teurer wurde es im Bezirk Gmunden, der mit 343.238 Euro und 2,5 Prozent seit 2020 preislich relativ stabil bleibt.

Grieskirchen, Kirchdorf, Steyr (Land), Ried und Schärding

In Grieskirchen kostet ein Einfamilienhaus typischerweise 312.461 Euro (11,8 Prozent teurer), in Kirchdorf 297.312 Euro (27,0 Prozent teurer) und in Steyr (Stadt und Land) 289.225 Euro (4,0 Prozent teurer).

Ried verzeichnet einen typischen Preis von 249.850 Euro (7,2 Prozent teurer) und Schärding 224.837 Euro (6,4 Prozent teurer).

Preise in Perg und Rohrbach billiger geworden

Billiger geworden sind Häuser nur in zwei Bezirken, in Perg und in Rohrbach. In Perg sind es 285.221 Euro je Einfamilienhaus, also 18,3 Prozent billiger. Rohrbach hat mit 172.781 Euro den günstigsten oberösterreichischen Durchschnittspreis, was ein Minus von 10,6 Prozent bedeutet.

Für Eferding werden aus statistischen Gründen erst wieder zu Jahresende Mittelwertpreise veröffentlicht.