Polizeiautos und Polizisten in der Linzer Innenstadt bei den Ausschreitungen an Halloween
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Karner: Randalierer sollen Asylstatus verlieren

Nach den Ausschreitungen in Linz fordert Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) eine Aberkennung des Asylstatus aller Beteiligten. Währenddessen wurden am Dienstagabend schon wieder Böller geworfen und Passanten attackiert.

In der Linzer Innenstadt fahndete die Polizei wieder nach 20 bis 30 jungen Männern, die an neuen Ausschreitungen beteiligt waren. Erneut standen dutzende Polizistinnen und Polizisten im Einsatz.

„Ausdruck einer zutiefst antidemokratischen Einstellung“

„Die Straftaten der vergangenen Nacht sind Ausdruck einer zutiefst antidemokratischen Einstellung zu unseren rechtsstaatlichen Werten und Haltungen“, verurteilte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Dienstag die Ausschreitungen von Montagabend. Er beauftragte Landespolizeikommandant Andreas Pilsl und den Linzer Stadtpolizeikommandanten, einen Sicherheitsgipfel mit dem Bürgermeister abzuhalten. Das bestätigt auch Landespolizeidirektor Andreas Pilsl auf ORF Oberösterreich Anfrage.

Linz: Eskalation in Halloween-Nacht

In der Nacht auf Dienstag ist es im Zusammenhang mit Halloween-Feierlichkeiten zu schweren Zwischenfällen gekommen. In Linz lieferten sich rund 200 vorwiegend junge Männer eine Straßenschlacht mit der Polizei. Vorbild dafür war offenbar ein Film.

Außerdem kündigt Karner gegenüber der „Kronen Zeitung“ an, dass für jene Beteiligten an den Krawallen, bei denen ein Asylstatus besteht, ein Aberkennungsverfahren umgehend eingeleitet werde. Ebenso wie Luger sprach er den Polizistinnen und Polizisten seinen Dank für deren „konsequentes Einschreiten“ aus und wünschte den Verletzten „rasche Genesung“.

SPÖ: „Null-Toleranz-Politik“

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) spricht von schockierenden Szenen in der Linzer Innenstadt. Er bedankt sich bei der Polizei und kündigt eine Null-Toleranz-Politik gegenüber der Krawallszene an. Diese Gewaltbereitschaft habe in Linz keinen Platz und gehöre mit allen Mitteln eingedämmt. Luger ist auf der Rückreise von einer Delegationsreise in Südkorea, wo es in Seoul erst Samstagabend zu einer tödlichen Massenpanik bei Halloweenfeiern gekommen war.

LH Stelzer will schärfere Strafen bei Übergriffen

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) würdigte „den beherzten Einsatz“ der Sicherheitskräfte. „So konnten die Randalierer in die Schranken gewiesen werden und der Bevölkerung Schutz gegeben werden.“ Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit, „die Strafen bei Übergriffen auf Polizistinnen und Polizisten zu verschärfen“.

FPÖ sieht Grund in Zuwanderung

Die FPÖ Oberösterreich nahm die nächtliche Randale von angeblich Jugendlichen mit Migrationshintergrund zum Anlass, die Bundes-ÖVP zu kritisieren. „Das ist die sichtbare Rechnung für die verfehlte und verschlafene Migrationspolitik von Bundeskanzler Nehammer und Innenminister Karner“, meinte Landesparteisekretär Michael Gruber.

Fremdenrechtliche Konsequenzen fordert FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml. Er führt den Vorfall auf eine unkontrollierte Zuwanderung zurück, wie er in einer Aussendung schreibt und fordert die Abschiebung von Straftätern.