Die ersten Notrufe gingen gegen 21.00 Uhr bei der Polizei ein: Anrufer berichteten von einer Gruppe vermummter Männer und Jugendlicher, Explosionen durch gezündete Böller und schreienden, flüchtenden Menschen.
Die Polizei zog daraufhin alle verfügbaren Kräfte aus dem Großraum Linz im Bereich der Landstraße zusammen. Weil auch immer wieder Böller gegen die Oberleitung der Straßenbahn geworfen wurden, herrschte Lebensgefahr. Der Straßenbahnverkehr wurde ausgesetzt und der Abschnitt zwischen Mozartkreuzung und Taubenmarkt geräumt.
Randalierer in der Überzahl
Polizei-Einsatzleiter Michael Hubmann sagt: „Es war so, dass die Situation im Erstansatz von uns beruhigt werden konnte. Im Laufe des Abends ist es aber dann so gewesen, dass es sich immer mehr aufgeschaukelt hat“. Die Polizei musste mehrere Einsatzeinheiten alarmieren und Beamtinnen und Beamte aus umliegenden Bezirken hinzuziehen. Auch Hunde und eine Drohne wurden in der Innenstadt eingesetzt. Die Filiale eines Fast-Food-Restaurants auf dem Taubenmarkt musste geräumt werden. Die rund 170 im Einsatz stehenden Polizistinnen und Polizisten konnten 130 Randalierer einkesseln. Neun Männer wurden festgenommen. Zwei Beamte wurden leicht verletzt.
Halloween-Treffen eskaliert
Gegenüber den Beamtinnen und Beamten wurden die jungen Männer immer aggressiver. Es kam zu Handgreiflichkeiten und dann auch zu den Festnahmen. Die Polizei versammelte alle festgesetzten Verdächtigen im Bereich der Ursulinenkirche, wo sie in einer langen Reihe auf dem Boden saßen, bis ihre Identität geklärt war. Laut Polizei handelt es sich vorwiegend um Jugendliche mit afghanischem und syrischem Hintergrund, aber auch um junge Österreicher, die sich zum Feiern am Taubenmarkt trafen. Dabei dürfte nach den ersten Böller-Zündungen die Situation aus dem Ruder gelaufen sein. Von einer geplanten Aktion geht die Polizei am Dienstagmorgen nicht mehr aus.