Beinahe hätte die letzte Zuckerfabrik Österreichs in Tulln zugesperrt, dabei herrschen für die Zuckerrübe in Österreichs Breiten optimale Bedingungen. Gejubelt wird aber auch über die Erträge bei anderen Pflanzenarten. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Franz Waldenberger, spricht im Interview mit dem ORF Oberösterreich von einer „sehr zufriedenstellenden Herbsternte, was die ertragliche Komponente anlangt“.
Heiß und feucht im Sommer
Die Sommertemperaturen lagen um 1,8 Grad über dem Schnitt, es habe aber auch ausreichend geregnet – anders als etwa im von der Dürre geplagten Osteuropa. Dennoch gab es auch Ernteausfälle wegen Trockenheit, im Innviertel zum Teil von bis zu 50 Prozent. Wetterkapriolen haben heuer in der Landwirtschaft zu Schäden von rund 50 Millionen Euro geführt und ein viel zu nasser September erschwerte dann die Ernte.
Deutlich mehr Soja auf den Feldern
Heinz Feitzlmayr von der Abteilung Pflanzenanbau der Landwirtschaftskammer sagt, dass die Bedingungen mit Wärme und Niederschlägen ideal für Mais und Sojabohnen gewesen seien. Allein heuer wurden die Anbauflächen für Soja um 30 Prozent erweitert. Diese Pflanze benötigt auch keinen teuren Stickstoffdünger.
Herbsternte sehrt gut ausgefallen
Auf den heimischen Feldern ist die Herbsternte heuer sehr gut ausgefallen. Bei Mais und Soja lag die Ernte sogar über dem fünf Jahresdurchschnitt.
Weil Pflanzenschutzmittel immer unpopulärer und auch teurer werden, werden Schädlinge weniger als bisher mit chemischen Mitteln bekämpft. Das drängt wiederum die Anbauflächen von Raps zurück. Es werden auch weniger Kürbisse angebaut, denn Kürbiskernöl gilt als Luxusware, bei der jetzt der Verkauf zurückgehe.
Sorgen um Verfügbarkeit von Energie
Sorgen bereitet der Landwirtschaft auch die allgemeine Preissituation und besonders die Verfügbarkeit von Energie, weil die Lebensmittelproduktion in hohem Maße davon abhängig sei.