Hausarzt mit Patient in Ordination
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Gesundheit

Hausärzte am Limit

Wer einen Termin bei seinem Hausarzt oder seiner Hausärztin will, muss sich mitunter auf lange Wartezeiten einstellen. Vor manchen Praxen gibt es mittlerweile sogar Warteschlangen bis vor die Ordination.

40 Hausarztpraxen stehen derzeit in Oberösterreich leer. Bewerber und Bewerberinnen gibt es kaum oder gar nicht. Die Last tragen die übrigen Hausärzte. Mehr als 100 Patientinnen und Patienten muss ein niedergelassener Arzt derzeit teilweise täglich betreuen, sagt Ärztekammervertreterin Johanna Holzhaider und warnt davor, dass es inzwischen Regionen gibt, in denen die allgemeinmedizinische Versorgung nicht mehr möglich sei.

Betreuung außerhalb der Ordinationszeiten

Teilweise müssten Patienten noch außerhalb der Ordinationszeiten per Email betreut werden, berichtet die Ansfeldner Hausärztin Katharina Mitter: „Ich sitze sicher jeden Tag noch zwei Stunden und bearbeite Angelegenheiten, die sich in der Ordinationszeit nicht ausgegangen sind.“

Es muss nicht immer der Arzt sein

Der Präsident von Oberösterreichs Ärztekammer, Peter Niedermoser, appelliert an die Patienten das System zu entlasten: „Es ist nicht notwendig, wegen 37,6 Fieber den Arzt aufzusuchen“, sagt er im Interview mit dem ORF Oberösterreich. In solchen Fällen gäbe es auch die Möglichkeit, sich in einem Anruf bei der Telefonnummer 1450 beraten zu lassen, um entscheiden zu können, ob ein Arztbesuch unbedingt notwendig sei.

Allgemeinmedizin am Limit

Vor diversen Ordinationen kommt es mittlerweile zu langen Warteschlangen. Ein Lokalaugenschein zeigt, die Allgemeinmedizin ist am Limit.

Zudem fordert die Ärztekammer Geld von der ÖGK, um den Hausarztberuf attraktiver machen zu können.