Zelte in Thalham
APA/Neumayr/MMV
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Politik

Thema Asyl: Land will Solidarität der Gemeinden

Seit dem Wochenende stehen vor dem Asylerstaufnahmezentrum Thalham in St. Georgen im Attergau (Bezirk Vöcklabruck) Zelte für Flüchtlinge. Das lässt die Wogen hochgehen – nicht nur in Thalham. Weil sich immer noch viele Gemeinden weigern Flüchtlinge aufzunehmen, appelliert das Land Oberösterreich jetzt an die Solidarität.

St. Georgen im Attergau fühlt sich allein gelassen, mehr dazu in Thalham: Gemeinde droht A1 zu sperren. Das Land reicht diese Kritik aber direkt weiter – an andere Gemeinden. Damit das Erstaufnahmezentrum des Bundes in Thalham entlastet werden kann, braucht es weitere Quartiere in der Landesversorgung.

Widerstand gegen Quartier im Bezirk Freistadt

Erst am Wochenende aber hat sich etwa in der kleinen Gemeinde Hirschbach im Mühlkreis (Bezirk Freistadt) Widerstand gegen ein abgeschiedenes Quartier für etwa 60 Flüchtlinge in einer ehemaligen Diskothek formiert.

Hattmannsdorfer: Gemeinden müssen Solidarität zeigen

So werde das Problem nicht lösbar sein, sagt Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer von der ÖVP: „Ich verstehe, dass grundsätzlich niemand Asylwerber in seiner Gemeinde haben möchte, aber ich glaube, es braucht jetzt die Solidarität unter den Gemeinden. Wenn man sagt, man möchte die Zelte nicht haben, sondern man möchte – und das ist meine Linie – dezentral kleine feste Quartiere auf das ganze Land verteilt, weil es damit auch für die Bevölkerung am annehmbarsten ist, und wenn es dann auch einen Widerstand gibt bei einem Quartier für 30 bis 40 Personen, dann wird es schwierig!“

Land sucht nach Quartiergemeinden

Er bekenne sich dazu, möglichst kleine Quartiere zu schaffen, damit es für die Gemeinden leichter sei. Aber dazu müsste es auch die Bereitschaft der Gemeinden geben, so Hattmannsdorfer. Das Land suche jetzt dezentrale, feste, kleinere Quartiere – auf das Land verteilt und ruft Gemeinden auf, sich zu melden.