Kinosaal
ORF.at/Julia Hammerle
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Kultur

80 Filme bei Jugend-Medienfestival „Youki“

Das diesjährige internationale Festival „Youki“ ist am Samstag in Wels zu Ende gegangen. Gezeigt wurden über 80 Filme internationaler Künstlerinnen und Künstler. 79 davon nahmen am zugehörigen Wettbewerb um sechs Awards, dotiert mit Preisgeldern zwischen 400 und 1.500 Euro, teil.

Über fünf Tage erstreckten sich die Filmvorführungen, verschiedenste Medienworkshops für Jugendliche und schließlich die Preisverleihungen. Präsentiert wurden die Award-Aspiranten im Programmkino Wels sowie live auf den regionalen freien Medienkanälen Dorftv und Okto. Am Programm standen Konzerte, Diskussionsrunden, eine Lesung und medienpädagogische Kurse zur Reflexion und Erstellung digitaler Inhalte – etwa zur Anfertigung von humoristisch-kritischen Internet-Karikaturen, auch „Memes“ genannt. Eine fünfköpfige Gruppe junger Filmschaffender rund um die beim österreichischen Filmfestival mehrfach ausgezeichnete Leni Gruber vergab schließlich die Jury-Preise.

„Taubenglas“ ist bester österreichischer Film

Zur besten österreichischen Einreichung wurde der Kurzfilm „Taubenglas“ von Manoa Mersich, Frodo Pernusch, Manuela Pernusch und Paul Pippan gekürt. In einer assoziativen Szenencollage stellen und beantworten die vier Villacher Kunststudierenden alltägliche bis ausgefallene Fragen des Lebens, deren Themen zwischen Philosophie, Komik und düsterer Traurigkeit changieren. Den Publikumspreis errang das Kurzdrama „Only Child“ des Londoner Filmstudenten Ibrahim Muhammad, das die Geschichte einer vereinsamten jungen Frau erzählt, die in einer zerrütteten Familienstruktur ihre Mutter verliert und nach einem Neuanfang sucht.

Londoner Studentin gewann „Main Award“

Den mit 1.500 Euro dotierten „Main Award“ in der Alterskategorie 23-27 gewann die knapp viertelstündige Dystopie „Doll+: Body Transmigration in its Ideal Fantasy“ der ebenfalls in London studierenden Regisseurin Ran Zhou, die sich der künstlichen Optimierung des menschlichen Körpers in einer posthumanen Fantasiewelt widmet. Die fortschrittskritische Produktion versinnbildliche „Vergänglichkeit und Veränderung jenseits von vorgegebenen Normen einer Gesellschaft“ und mache damit „nicht nur auf aktuelle, gesellschaftliche Missstände aufmerksam“, wie die Jury in der Presseaussendung resümierte.

Laut Information der Veranstalterinnen und Veranstalter besuchten rund 500 Schülerinnen und Lehrlinge die Workshops und Filmprogramme. Der Verein hinter dem Festival blicke laut abschließendem Statement auf „eine erfolgreiche Festivalwoche zurück“, die gesamte Veranstaltung sei „nach zwei Online-Jahren eine Wohltat“ für alle Beteiligten gewesen.