Wirtschaft

Aus für Hotelprojekt am Attersee

Das Hotelprojekt am Attersee, das acht Jahre lang Grund für Streit war, ist geplatzt. Ein vor acht Jahren zustande gekommener Kaufvertrag ist jetzt aufgelöst worden. Vor dem Baustart des Hotels in Weyregg hätte die Gemeinde das Grundstück umwidmen müssen. Dazu ist es nicht gekommen.

Es hätte ein exklusives Hotel werden sollen – am Areal des Gebäudes der ehemaligen Landwirtschaftlichen Fachschule in Weyregg. Vor acht Jahren hatte es Peter Untersperger, Vorstandsvorsitzender der Salinen AG, für 3,4 Millionen Euro gekauft. Nie wurde jedoch innerhalb dieser Zeit das Grundstück umgewidmet. Nun ist der Kaufvertrag laut den „Oberösterreichischen Nachrichten“ geplatzt. Der Weyregger Bürgermeister Michael Stur (ÖVP) sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Der Gemeinderat ist sich grundsätzlich einig, dass es ein Hotelprojekt werden kann, aber nicht muss.“

Landesimmobiliengesellschaft aus Vertrag ausgestiegen

Die Landesimmobiliengesellschaft, die vom Landtag vor acht Jahren die Ermächtigung erteilt bekommen hatte, die Liegenschaft zu verkaufen, stieg nun aus dem Kaufvertrag aus. Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) meinte gegenüber dem ORF Oberösterreich, dass das Areal nun erneut zum Kauf angeboten werden soll und man hofft seitens des Landes auf einen besseren Kaufpreis als zuvor. Der Investor Peter Untersperger wollte heute keine Stellung zum Thema nehmen.

Gemeinde will selbst über Zukunft des Areals entscheiden

Jetzt plant die Gemeinde selbst über die Zukunft des Areals entscheiden. Eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe wurde dafür eingerichtet, so Stur: „Man beschäftigt sich mit der Liegenschaft der ehemaligen Landwirtschaftsschule detailliert und sehr ausführlich und versucht, für die nächsten Projektwerber, die sich bei der Gemeinde Weyregg am Attersee melden werden, entsprechende Rahmenbedingungen zu definieren, unter denen ein Projekt umsetzbar erscheint.“

Landtag wird Verkauf nochmals zustimmen müssen

Bis ein neuer Käufer gefunden werden kann, ist der Weg wohl ein weiter. Im Herbst soll das ehemalige Schulareal von der Landesimmobiliengesellschaft erneut zum Verkauf ausgeschrieben werden, dann kann ein Bieterverfahren beginnen. Auch der Landtag wird dem Verkauf nochmals zustimmen müssen.

„Finanzieller Schaden vom Land abgewendet“

Die Grünen verweisen auf Kontrolle und Druck, die sie in dieser Causa aufgebaut hätten. Damit sei finanzieller Schaden vom Land abgewendet worden. Bislang war seitens des Landes für den Verkauf des Grundstücks ein Quadratmeterpreis von 230 Euro vorgesehen gewesen, so der Grüne Landtagsabgeordnete Severin Mayer. Das sei aber nur ein Bruchteil dessen, was Bauland in vergleichbarer Lage aktuell koste, so Mayer. Landesrat Markus Achleitner habe jetzt wohl die Notbremse gezogen.