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Wirtschaft

Rekord-Inflation mit 10,4 Prozent

Österreich hatte laut einer ersten Schnellschätzung der Statistik Austria im September eine neue Rekord-Inflationsrate. Experten gehen davon aus, dass sich das Kaufverhalten in der Gesellschaft maßgebend verändern wird.

Ein derartig hoher Wert von 10,4 Prozent wurde zuletzt vor 70 Jahren, also im Jahr 1952, ermittelt. Durch die hohe Inflation werden die Menschen ihre Kaufentscheidungen zukünftig noch bewusster hinterfragen, sagt Christoph Teller. Er leitet an der Linzer Johannes Kepler Universität das Institut für Handel, Absatz und Marketing.

Fokus auf Aktionen und Verzicht auf Luxus

Im Lebensmittelhandel ist die Preissensibilität der Konsumentinnen und Konsumenten besonders hoch, so Teller. Die Folge: Discounter werden künftig wohl noch mehr Kunden begrüßen können und die Eigenmarken der großen Handelsketten werden sich weiterhin gut verkaufen. Letztlich wird sich der Blick auch stärker auf Aktionen richten. Bei Produkten, die für das tägliche Leben nicht notwendig sind, dürfte gespart werden, also etwa bei Bekleidung oder Elektrogeräten. Und das gelte auch für die Gastronomie.

Disziplin beim Einkaufsverhalten

Allerdings sieht Professor Teller das nahende Weihnachtsgeschäft nicht in großer Gefahr. Das habe sich schon während Corona gezeigt. Das Kaufen von Geschenken sei krisenresistent. Letztlich biete die Krise auch die Gelegenheit alte Verhaltensmuster beim Einkaufen abzulegen. Zum Beispiel das Einkaufen neu zu lernen, wie Teller sagt. Planung und Disziplin sind in Zeiten einer hoher Inflation somit mehr denn je beim Geldausgeben gefragt.