Mord in Ternberg
laumat/Matthias Lauber
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Chronik

Prostituierte: Grund für Streit wurde geklärt

Nach dem Tod einer 23-jährigen Prostituierten in Ternberg im Bezirk Steyr-Land kommen immer mehr Details ans Licht. Laut Obduktion atmete sie Erbrochenes und Blut ein. Ein Kunde gab zu, sie geschlagen zu haben, weil sich die beiden über die Bezahlung uneinig waren.

Laut Zeitungsberichten soll es sich um eine 23-jährige Rumänin handeln. Wie berichtet war sie Samstagabend von einem 34-Jährigen in seine Wohnung gebucht worden. Am Sonntag wurde sie dort tot aufgefunden, nachdem eine Freundin der Prostituierten Alarm schlug.

Streit über Geld

Der 34-Jährige hatte sich im Internet nach Hausbesuchen von Escort-Damen informiert und ist dabei auf die blonde junge Rumänin, die in Linz wohnte, gestoßen. Sie kam am Samstagabend zu ihm in die Wohnung nach Ternberg. Die beiden hatten zwar zuvor über soziale Medien gechattet, dabei aber die konkreten Sexualdienstleistungen nicht ausgemacht. In der Wohnung sei man sich dann über die Zahlung nicht einig geworden. Der 34-Jährige räumte laut Staatsanwaltschaft Steyr ein, die 23-Jährige daraufhin geschlagen zu haben.

Die Polizei prüft nun ihr eigenes Vorgehen in dem Fall. Denn laut Berichten von Krone und Kurier soll es Versäumnisse gegeben haben. Es soll der nächstgelegene Polizeiposten verständigt worden sein, er habe jedoch nicht reagiert und später ans Landeskriminalamt verwiesen. Erst dann sei der Fall ins Rollen geraten.

Erste Obduktionsergebnisse

Die Frau soll „Erbrochenes und Blut in die Lunge aspiriert“ haben, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Steyr, Andreas Pechatschek, Dienstagvormittag mit. Der 34-jährige wird Mittwochvormittag dem Haftrichter wegen des Antrags für U-Haft vorgeführt.

Großes Risiko bei Sexarbeit

Der Fall zeigt einmal mehr auf, wie gefährlich die Sexarbeit ist, heißt es von den autonomen Frauenhäusern in Österreich. Laut Kriminalisten seien viele Prostituierte im Zuge der Corona-Pandemie von den geschlossenen Bordellen in den Privatbereich und auch in die Illegalität gewechselt. Wenn Dienstleistungen in privaten Wohnungen angeboten werden, seien die Sexarbeiterinnen ohne Schutz, heißt es. Erschwerend komme hinzu, dass Gewalttäter als solche im Vorhinein nur sehr schwer auszumachen seien.