U-Boot im Traunsee
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Wissenschaft

U-Boot am Grund des Traunsees

Am Samstagnachmittag hat sich ein U-Boot auf den Weg zum Grund des Traunsees in 190 Meter Tiefe gemacht, um von dort Geräte zu holen, mit denen die Schwingungsgeräusche der Erde aufgezeichnet wurden.

Das rund fünf Meter lange und zweieinhalb Meter breite, bemannte U-Boot tauchte am Samstagnachmittag in die Tiefen des Traunsees. In 190 Meter Wassertiefe wurde vor Wochen ein Messgerät, ein sogenanntes Hydrofon, versenkt, das die Schwingungen des Schalls misst. Die Mission bestand darin, dieses Hydrofon unbeschadet wieder an die Oberfläche zu bringen.

Tiefenrausch – Die Live-Expedition: U-Boot-Mission auf den Grund des Traunsees

Mit einem bemannten Uboot geht es erstmals bis ganz hinunter an den tiefsten Punkt des Traunsees. Auf den engen 5 mal 2,5 Metern im Bauch der P-63 paaren sich wissenschaftliches Abenteuer mit gewitzter Unterhaltung.

Insgesamt 50 Soldaten im Einsatz

Begleitet wurde das U-Boot beim ersten Teil seiner Tauchfahrt von Kampfschwimmern des österreichischen Bundesheeres. Vor allem die ersten 20 bis 30 Meter Tiefe seien beim Abstieg kritisch, schildert Kampfschwimmer Peter Geosits. „Wir kontrollieren das U-Boot, ob alle Verkabelungen korrekt sind und alle Schrauben intakt sind, und außerdem müssen wir darauf achten, dass das U-Boot nicht abdriftet und die Kabel dadurch zu kurz werden“, erzählt der Kampfschwimmer. Insgesamt waren bei der Expedition 50 Soldaten im Einsatz.

U-Boot im Traunsee
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Vier Personen waren mit dem U-Boot in 190 Meter Tiefe unterwegs

Nur an stillen Plätzen kann aufgenommen werden

Begleitet wird das Ereignis von einem Großaufgebot des Bundesheeres, das mit Booten, Lastwagen und sogar Hubschraubern angerückt ist. Ziel der Expedition ist es, Schwingungsgeräusche der Erde aufzunehmen, schildert die Geophysikerin Ingrid Schlögel von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. „Die Messgeräte sind sehr empfindlich. Dadurch brauchen wir sehr stille Plätze, um tatsächlich Erdtöne aufnehmen zu können“, so Ingrid Schlögl.

U-Boot im Traunsee

Wer am Samstag am Traunsee ein U-Boot gesehen hat, muss sich trotzdem keine Sorgen machen: Erstmals ist ein bemanntes U-Boot zum Grund des tiefsten Sees Österreichs getaucht – im Dienste der Wissenschaft. Die Töne der Erde selbst werden dort aufgezeichnet. Dafür braucht es vor allem Stille – und die hat man am Grund des Traunsees gesucht und gefunden.