Auch wenn die genaue Forderung erst beim ersten Aufeinandertreffen deponiert wird: Die Arbeitsnehmervertreter wollen ein deutliches Plus bei den Löhnen sehen. Die Arbeitgeber sehen wenig Spielraum. Das birgt Streitpotenzial.
Stangl: „Wird heuer besonders schwierig werden“
ÖGB-Landesvorsitzender und AK-Präsident Andreas Stangl sagte im Vorfeld: „Es wird in der Metallindustrie besonders schwierig werden. Weil die Ansage der Industrie ist: ‚Wir sind nicht dazu da, den Arbeitnehmern die Inflation zu ersetzen, und die Arbeitnehmer sollen sich an den Staat wenden.‘ Ich glaube, da ist ein Konflikt schon angerührt.“
„Verhandlungen dürften hart werden“
Es dürfte heuer wohl eine ganze Reihe von Gesprächsrunden brauchen. Klein beigeben will die Gewerkschaft Pro-GE jedenfalls nicht, wie die stellvertretende Landesvorsitzende Elfriede Schober über die Verhandlungen sagte: „Die Verhandlungen werden wahrscheinlich hart werden, das ist uns klar. Ich kann nur eines sagen, dass die Beschäftigten in den Betrieben bereit sind, für ihren Kollektivvertrag einzustehen.“
Sechste Urlaubswoche als Verhandlungsmasse
Unter der Inflation der vergangenen zwölf Monate werde man jedenfalls nicht abschließen und die liege bei 6,3 Prozent. Vergangenes Jahr haben die Metaller über der Inflationsrate abgeschlossen. Auf der Suche nach einem Kompromiss gibt es heuer aber auch Verhandlungsmasse: Etwa eine sechste Urlaubswoche oder eine Staffelung, sprich mehr Geld für Beschäftigte mit niedrigen Einkommen.
IV fordert Abschlüsse mit Augenmaß
Aus der oberösterreichischen Industrie heißt es, man erwarte extrem schwierige Verhandlungen. Nach wie vor sei die Energiekrise enorm, es werden daher Abschlüsse mit Augenmaß eingefordert, heißt es aus der Industriellenvereinigung auf Radio-OÖ-Anfrage.
Handel verhandelt im Oktober
Nicht nur die Metaller beginnen am Montag ihre Herbstlohnrunde: Auch der private Gesundheits- und Sozialbereich. Die nächsten größeren KV-Verhandlungen stehen dann im Handel an – dort beginnen sie aber erst am 18. Oktober.