Lehrer in der Schule
APA/HARALD SCHNEIDER
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Bildung

Kritik: Lehrermangel ist hausgemacht

Der Lehrermangel sei laut Gewerkschaft der AHS-Lehrer hausgemacht. Viele würden sich für einen Lehrerberuf das lange Studium nicht mehr antun, gemessen an dem, was gezahlt werde. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) versprach am Sonntagabend in der ZiB2 das Thema anzugehen.

Vor einer aktuell fast unlösbaren Aufgabe steht die Bildungsdirektion in Oberösterreich: noch genügend Lehrerinnen und Lehrer vor Schulbeginn zu finden. Es zeichnet sich ab, dass nicht alle Stellen besetzt werden können. Eine Woche vor Schulbeginn werden noch 247 Lehrkräfte in Oberösterreich gesucht. Die Bildungsdirektion hat aber gerade einmal 200 Bewerbungen auf dem Tisch liegen.

Großer Mangel an Mittel- und Volksschulen

Es wird sich also nicht mehr ausgehen, alle Posten zu besetzen. Besonders schwer ist es aktuell, Lehrkräfte für die Mittelschulen zu finden und solche, die in der Volksschule eine Klasse übernehmen können. Der Lehrermangel betrifft vor allem die Hauptfächer Deutsch, Englisch und Mathematik, aber auch Physik, Chemie, Sport und Informatik. Das bedeutet, dass die Last auf die vorhandenen Pädagoginnen und Pädagogen aufgeteilt werden muss. Sie sollen den Mangel mit Überstunden kompensieren.

Gewerkschaft – Lehrermangel sei hausgemacht

Der Lehrermangel sei hausgemacht, sagte dazu die Gewerkschaft der AHS-Lehrer am Sonntagabend in Oberösterreich heute. Viele würden sich für einen Lehrerberuf das lange Studium nicht mehr antun, gemessen an dem, was dann auf dem Gehaltskonto ankomme, so Werner Hittenberger, Vorsitzender der AHS-Gewerkschaft.

„Wir fordern, dass das Studium verkürzt wird, je nachdem welchen Schultyp ich unterrichten werde, und eine im internationalen Vergleich entsprechende Abgeltung“, so Hittenberger. Er übt auch Kritik daran, dass wegen des Lehrermangels Lehrerinnen und Lehrer Gegenstände unterrichten, in denen sie keine Ausbildung haben.

Lehrermangel zu Schulbeginn

Vor einer aktuell fast unlösbaren Aufgabe steht die Bildungsdirektion in Oberösterreich: noch genügend Lehrerinnen und Lehrer vor Schulbeginn zu finden. Es zeichnet sich ab, dass nicht alle Stellen besetzt werden können.

Polaschek: „Alle Stunden werden abgehalten“

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP): „Gerade in den letzten Wochen und Monaten gab es zahllose Berichte und Kommentare zum Thema Lehrerinnen- und Lehrer-Bedarf. Teils wurden auch Horrorszenarien für das eben anlaufende Schuljahr prognostiziert und skizziert.“ Die Stunden würden aber alle gehalten – „aber es war und ist eine riesige Herausforderung für das Bildungsmanagement.“ So wird etwa auf Überstunden gesetzt bzw. das Beschäftigungsausmaß von Teilzeitkräften erhöht.

Die Kritik an der Lehrerausbildung greift Polaschek auf: „Es stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage, wie wir die Lehrer/innen-Ausbildung verbessern können.“ Diese Woche will der Bildungsminister das Gespräch mit der Pädagogischen Hochschule in Linz suchen, um zu beraten, wie die Ausbildung verbessert werden kann.

Bildungsminister Polaschek (ÖVP) über Schulstart

Der Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) spricht unter anderem über den Schulstart in drei Bundesländern. Außerdem berichtet er wie die derzeitigen CoV-Maßnahmen in den Schulen aussehen.