Wirtschaft

Pläne für Wasserstoffcluster in der Region Vöckla-Ager

Der Vöcklabrucker Bürgermeister Peter Schobesberger (SPÖ) will die Region Vöckla-Ager zum Wasserstoffcluster machen. Er skizzierte am Mittwoch ein Projekt, wonach man im Sommer erzeugten Strom in ehemaligen Erdgasspeichern als Wasserstoff für den Winter bevorraten kann.

Nun will er große Unternehmen sowie Land und Bund an den Tisch holen. Schützenhilfe bekam er von SPÖ-Energiesprecher Alois Schroll und dem gf. Landesparteichef Michael Lindner.

„Strom im Winter benötigt“

Ein Grundproblem in der Energiewende ist, dass die Photovoltaik zwar boomt, der dadurch erzeugte Strom aber im Sommer anfällt. Benötigt würde er – etwa für Wärmepumpen – hingegen im Winter. Daher muss man die überschüssige Energie speichern. Das mache man derzeit in Form von Gas, so Schobesberger, der selbst Energie- und Umwelttechniker ist, solle aber seiner Vorstellung nach bald mittels Wasserstoff erfolgen.

Mehrere geologische Speicher in der Umgebung

Eine Kombination von Gegebenheiten in der zweitwichtigsten Industrieregion Oberösterreichs, Vöckla-Ager, bildet die Basis von Schobesbergers Projekt: So gebe es etwa mehrere geologische Speicher in der Umgebung, etwa den Erdgasspeicher Puchkirchen mit 1,1 Milliarden Kubikmetern Volumen samt unterirdischem Leitungssystem, das man weiter nutzen könnte. Zudem ist das Kraftwerk Timelkam nicht weit, das derzeit zum größeren Teil mit Gas, zum kleineren mit Biomasse betrieben wird.

„Entsprechende Förderstruktur notwendig“

Im Sommer erzeugte Energie aus Photovoltaik solle künftig in den ehemaligen Gasspeichern als Wasserstoff gelagert und im Winter mittels Elektrolyse wieder in den dann benötigten Strom verwandelt werden, so der Plan. Die Abwärme könne man für die Fernwärme nutzen, erklärte Schobesberger. Er will nun an potenzielle Partner – etwa die Energie AG, die RAG oder die Lenzing AG – herantreten und auch bei der Politik vorstellig werden, um das Projekt Wirklichkeit werden zu lassen.

Wichtig sei, dass es in die Wasserstoffstrategie aufgenommen werde. Neben den gesetzlichen Grundlagen brauche es auch eine entsprechende Förderstruktur zur Umsetzung, erklärte Schobesberger. Ihm schwebt für dieses und ähnliche Vorhaben zudem eine Projektlandkarte vor, um verschiedene Akteure zusammenzubringen.