Joachim Aigner MFG
Alois Endl
Alois Endl
Politik

Empörung über Aussagen von MFG-Obmann

In einem Zeitungsinterview wurde der oberösterreichische MFG-Obmann Joachim Aigner zu seinem Blick auf den Krieg in der Ukraine befragt. In der Folge ließ er sich zu Aussagen zum Zweiten Weltkrieg hinreißen, die am Mittwoch Kritik auslösten.

Das Interview erschien in den „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Mittwoch-Ausgabe). Als der Krieg in der Ukraine zur Sprache kam, kritisierte Aigner, dass sich Österreich an den Sanktionen gegen Russland beteiligt. Als neutrales Land dürfe Österreich weder zugunsten noch zulasten einer der Parteien Stellung beziehen. Stattdessen sprach sich der MFG-Obmann für Verhandlungen der Kriegsparteien auf neutralem Boden aus und stellte daraufhin auch historische Zusammenhänge her.

Verhandeln mit Hitler

Als das Gespräch zu einer Diskussion über Krieg führte, legte Aigner seinen Zugang auch auf den Zweiten Weltkrieg um. Auf die Frage, ob es auch sinnvoller gewesen wäre, Adolf Hitler gewähren zu lassen und im Zweiten Weltkrieg mit ihm zu verhandeln, antwortete Aigner, dass Gespräche immer sinnvoller seien als Gewalt.

Mit Hilfe eines neutralen Externen, der einen Konflikt wertfrei sieht, könne versucht werden, einen Konsens zu finden, so der MFG-Obmann auf die Zeiten des Holocaust angesprochen.

Aussagen „abstrus“

Als erschütternd bezeichneten die Grünen die Aussagen des oberösterreichischen MFG-Parteiobmanns. Landessprecher Stefan Kaineder nannte Aigners Aussagen eine „abstruse Leugnung historischer Tatsachen und Verantwortung“. Einer impliziten Verharmlosung von NS-Gräueltaten müsse entschieden widersprochen werden. Kaineder forderte einerseits Konsequenzen durch die MFG und andererseits klare Worte des Landeshauptmanns.

Die ÖVP reagierte über Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger auf die Aussagen. In einer Aussendung findet er es „ungeheuerlich, für welche unpassenden Vergleiche die dunkelste Zeit in unserer Geschichte herangezogen wird." Die getätigten Aussagen seien abstrus und entbehrten jeglicher Grundlage, so Hiegelsberger. Von der FPÖ in Oberösterreich heißt es am Mittwoch nur: „Manche politische „Blitzlichter“ richten sich von selbst“, so Landesparteisekretär Michael Gruber in einer entsprechend knappen Aussendung.