Die Esplanade in Gmunden versprüht an sonnigen Tagen südliches Flair im Salzkammergut. Das wissen auch viele Touristen, die deshalb mit dem Auto gern mit Blick zum See durchs Zentrum fahren, anstatt die Umfahrung zu nutzen. Weil der Verkehr in der Gmundner Innenstadt immer mehr überhand nimmt, plant die Stadt eine Sperre der Esplanade an Wochenenden. Ein Testlauf wird beim Töpfermarkt kommenden Sonntag abgehalten.
Bürgermeister von Entlastung überzeugt
Ein Kritikpunkt ist etwa, dass derartige temporäre Sperren andere, schmale Straßen noch mehr verstopfen könnten. Für Bürgermeister Stefan Krapf (ÖVP) ist die oberste Priorität, dass die Aufenthaltsqualität für Gäste, die nach Gmunden kommen, möglichst erhöht wird. Es sei seine „vollste Überzeugung, dass diese Beruhigung, diese Entlastung des Verkehrs dazu führen wird“.
FPÖ will kein Fahrverbot an Wochenenden
Allerdings ziehen nicht alle Fraktionen an einem Strang. Die FPÖ zum Beispiel will kein dauerhaftes Fahrverbot auf der Esplanade an den Wochenenden. Es sei ja keine vollständige Sperre, denn öffentlicher Verkehr, Einsatzfahrzeuge und Anrainer könnten weiterhin die Straße befahren, so FPÖ-Gemeinderätin Dina Maria Fritz im Interview mit dem ORF Oberösterreich, „da frag ich mich schon, welche Qualität hat es, einen Spaziergang auf einer Straße zu machen, wo ich ständig damit rechnen muss, dass wieder ein Auto daherkommt“.
Wirtschaft will mitreden
Gar nicht informiert fühlt sich die Wirtschaftsinitiative im Ort, der Verein der Innenstadttbetriebe, der laut Eigendefinition an der Weiterentwicklung der Innenstadt mitarbeitet. Deren Obmann, Wolfgang Reingruber, spricht sich für eine Verkehrsberuhigung aus, aber „nur in Zusammenarbeit mit den heimischen Betrieben, speziell auch den Gastronomiebetrieben, wenn es rein um den Sonntag geht“.
Erste Erfahrungen am Sonntag
Beim Töpfermarkt am kommenden Sonntag will man in Gmunden einmal Erfahrungen mit einer Sperre sammeln. Dann wird sich wohl zeigen, ob die Promenade künftig an Wochenenden im Sommer autofrei wird oder nicht.