Traunsee Traunkirchen
ORF OÖ
ORF OÖ
Umwelt

Aufruf zum Wassersparen am Traunsee

In Traunkirchen (Bezirk Gmunden) wird die Bevölkerung dazu aufgerufen, Leitungswasser zu sparen. Die Gemeinde am Traunsee stößt beim Leitungswasser an die Grenzen, daher solle etwa bei der Gartenbewässerung Regenwasser genutzt werden, so der Bürgermeister von Traunkirchen.

Obwohl der Traunsee quasi vor der Haustür liegt, wird das Wasser in Traunkirchen knapp. Die Quellen, die oberhalb der Gemeinde liegen, sind vom Regenwasser abhängig und größere Regenmengen lassen schon lange auf sich warten. „Wir haben noch kein gravierendes Problem, aber man merkt schon, dass wir an unsere Grenzen stoßen“, so der Bürgermeister von Traunkirchen, Christoph Schragl (ÖVP).

Wassersorgen in den Seegebieten

Die Seenregion im Grenzgebiet zwischen Salzburg und Oberösterreich gilt momentan als besonders trocken – trotz der großen Seen. Es wird schon zum Wassersparen aufgerufen.

Leitungswasser soll gespart werden

Das bedeute, wenn es so weitergeht, werde es eine verstärkte Wasserknappheit geben. „Das habe dann auch Auswirkungen auf die Bevölkerung und auf die Wasserversorgung in Traunkirchen“, so Schragl. Er ruft dazu auf, die Pools nicht aufzufüllen und bei der Gartenbewässerung auf Regenwasser zu setzen und die Pflanzen nicht mit Leitungswasser zu gießen.

Wassersorgen in den Seegebieten

Die Seenregion im Grenzgebiet zwischen Salzburg und Oberösterreich gilt momentan als besonders trocken – trotz der großen Seen. Es wird schon zum Wassersparen aufgerufen.

Einige Hausbrunnen in Traunkirchen trocken

Hochbehälter und Speicher würden in der Nacht wieder gefüllt, doch „wenn jetzt vier Pools gleichzeitig befüllt werden, funktioniert es nicht mehr“, begründete der Bürgermeister den Aufruf auf der Gemeinde-Homepage. Dort bittet die Gemeinde „dringlich darum, vom Rasensprengen und Befüllen von Schwimmbecken, etc. abzusehen“, um die Trink- und Löschwasserversorgung aufrecht erhalten zu können. Einige Hausbrunnen in Traunkirchen seien trocken, so Schragl. Mit ein, zwei Tagen Regen normalisiere sich die Situation, hofft er.

Auch in Pinsdorf Aufruf zum Wassersparen

Der Pinsdorfer Bürgermeister Jürgen Berchtaler (SPÖ) wendet sich via Social Media an die Bevölkerung und ersucht, „den eigenen Wasserverbrauch auf das unbedingt notwendige Ausmaß zu reduzieren und z.B. auf das Bewässern von Grünanlagen und das Autowaschen zu verzichten“. Nachsatz: „Es besteht kein Grund zur Sorge, aber zum Nachdenken.“

Die derzeitige Situation sei ein Grund, in den nächsten Jahren zusätzliche Quellen zu erschließen, kündigte Schragl an. Das würde aber nur mittelfristig Abhilfe schaffen, denn „alle Gemeinden, deren Wasserversorgung durch Quellen bewerkstelligt wird, haben Schwierigkeiten“, erklärte Geologe Peter Baumgartner vom Geologiebüro Geotraunkirchen im APA-Gespräch. Das könne zwei Gründe haben, einerseits abnehmende Gesamtniederschläge pro Jahr, andererseits immer kürzere und stärkere Niederschläge, weil dann weniger Wasser im Untergrund versickert und das Wasserreservoir abnimmt.

Fehlender Regen wirkt sich auf Grundwasser aus

„Die Quellen sind auf das Klima und die Niederschläge der vergangenen 400 bis 800 Jahre eingestellt“, so Baumgartner. Regenmengen und -dauer hätten aber durch die Erderwärmung eine völlig andere Charakteristik bekommen. Aus den Niederschlägen bilde sich weniger Grundwasser; das liege an den vielen versiegelten Flächen und den massiven Niederschlägen, die die Böden nicht aufnehmen können.

Weniger gefährdet sei eine Wasserversorgung aus weitflächigen Grundwasserkörpern, am wenigsten gefährdet eine aus einem Talgrundwasserkörper wie in Ebensee. „Hier könnte man 1.000 Liter pro Sekunde entnehmen und dem Grundwasser würde nichts passieren“, rechnete Baumgartner vor.