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Wirtschaft

Rotax will bald wieder produzieren

Mittlerweile steht beim Motorenwerk Rotax in Gunskirchen (Bezirk Wels-Land) den fünften Tage in Folge die Produktion weitgehend still. Grund dafür ist eine Cyberangriff auf den Mutterkonzern in Kanada.

Der kanadische Mutterkonzern Bombardier Recreational Products mit Sitz in Valcourt (Québec) sei bereits am 8. August Ziel eines böswilligen Cyberangriffs geworden, teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit.

Der Betrieb wurde vorübergehend ausgesetzt, bei Transaktionen mit Kunden und Lieferanten könne es zu Verzögerungen kommen. Wir haben bereits ausführlich darüber berichtet – Rotax: Erste Frotschritte nach Cyberattacke. Die Firma stellt in Gunskirchen etwa Motoren für Flugzeuge und Karts her bzw. entwickelt diese dort.

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Rotax Motor
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Firmengelände von Rotax in Gunskirchen
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Firmengelände von Rotax in Gunskirchen
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Man habe umgehend Maßnahmen ergriffen, um mit Hilfe interner und externer IT-Experten die Systeme zu sichern, teilte das Unternehmen mit. Weltweit wurden die Computersysteme des Konzerns abgeschaltet. „Wir hängen da mit drinnen“, sagt der Geschäftsführer von BRP-Rotax in Gunskirchen, Wolfgang Rapberger, im Gespräch mit den Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN).

Unklar ob Lösegeldforderungen bestehen

Am Dienstag in der Früh habe man die Server heruntergefahren. Seither stehe die Produktion weitgehend still. Arbeiten, die man analog durchführen könne, würden gemacht. Ein Teil der Belegschaft sei aber zu Hause „auf Abruf“, sagt Rapberger.

Wie viele der 1.700 in Gunskirchen beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derzeit nicht arbeiten können, wollte er nicht sagen. „Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten.“ Was genau geschehen sei und welche Maßnahmen getroffen würden, könne er nicht sagen. Das sei Sache der kanadischen Kollegen. Er wisse auch nicht, ob es Lösegeldforderungen oder Verhandlungen mit den Verbrechern gebe.

Normalbetrieb noch nicht absehbar

Ein Firmensprecher sagte gegenüber der Tageszeitung „Financial Post“, man arbeite „rund um die Uhr“, um wieder produktionsfähig zu werden. Aus derzeitiger Sicht werde man am kommenden Montag, den 15. August, die Produktion wieder hochfahren. Auch Rapberger hofft, am Dienstag die Maschinen in Gunskirchen wieder in Betrieb nehmen zu können, sagte er zu den „OÖN“.

Wann es wieder Normalbetrieb geben werde, sei derzeit nicht absehbar. Im Geschäftsjahr 2021 hat BRP-Rotax 979,9 Mio. Euro umgesetzt.