Firmengelände von Rotax in Gunskirchen
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Wirtschaft

Rotax: Erste Fortschritte nach Cyberattacke

Beim Motorenhersteller Rotax in Gunskirchen (Bezirk Wels-Land) stehen derzeit wegen einer Cyberattacke die Produktion und Administration still. Am Freitag wurden erste Fortschritte bei der Wiederherstellung der Server gemeldet.

Der kanadische Mutterkonzern Bombardier Recreational Products ist demnach dieser Cyberattacke ausgesetzt, heißt es. Dort wurde der Betrieb gänzlich eingestellt. Das Unternehmen sei weltweit betroffen. Seit Dienstag stehen auch Teile des Betriebes in Gunskirchen still, wo Rotax Motoren für Flugzeuge und Karts entwickelt und herstellt. Konkret sind die Produktion und Administration betroffen.

Am Freitag meldete das Unternehmen, dass rund um die Uhr an der Behebung des Problems gearbeitet werde. Erste Fortschritte bei der Wiederherstellung einiger Server sollen bereits erzielt worden sein, hieß es in der Aussendung.

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Rotax Produktion Motoren
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Motorenproduktion bei Rotax
Flugzeugmotor
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Flugzeugmotor von Rotax
Flugzeug am Flugfeld in Wels
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Leichtflugzeug
Rotax
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Auswirkungen noch nicht bekannt

Über die finanziellen Auswirkungen und ob es von den Hackern Forderungen gibt, wird vom Unternehmen nichts bekannt gegeben. Rotax ist als Tochterunternehmen von BRP für die weltweite Entwicklung und Produktion von Rotax-Motoren verantwortlich. Mehr als 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Gunskirchen.

Vermutlich Erpressungstrojaner

Cyber Security-Experte Avi Kravitz ging im Interview mit dem ORF Oberösterreich von einem Erpressungstrojaner, also einer Verschlüsselungssoftware aus. Diese würden oftmals durch das Öffnen von Links oder Anhängen in verseuchten E-Mails ins Unternehmen gelangen oder über unzureichend gesicherte Netzwerk-Zugänge, so Kravitz. Meist würde es dann drei Wochen dauern, bis alles wieder so läuft wie zuvor.

Diese Angriffe hätten stark zugenommen, so der Experte. Rotax ist mit der Cyberattacke entsprechend kein Einzelfall. Vor zwei Jahren traf ein größerer Angriff rund 30 Unternehmen in Oberösterreich. Prominente Beispiele waren auch der Kranhersteller Palfinger oder das Bundesland Kärnten.