Ein Covid-19 Schnelltest, der ein positives Ergebnis anzeigt
APA/ROLAND SCHLAGER
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Coronavirus

„Fleckerlteppich“: Einsatz von CoV-Positiven

Seit dem Ende der Quarantäne ist es auch möglich, dass Mitarbeiter, die symptomlos mit Corona infiziert sind, normal in der Arbeit erscheinen müssen. Ob Corona-Positive in Spitälern und Schulen im Einsatz sind handhabt jedes Bundesland anders.

In Oberösterreich soll kein infiziertes Spitalspersonal auf der Dienststelle erscheinen. In den Häusern der Gesundheitsholding des Landes und im Ordensklinikum gilt: Grundsätzlich dürfen positiv getestete Beschäftigte ihren Arbeitsplatz nicht betreten. Wer Symptome hat, für den gilt die Krankenstandsregelung.

Symptomfreies Personal, bei denen dies möglich ist, sollen ins Homeoffice wechseln, der Rest wird im Rahmen von Sonderurlaub freigestellt. Ausnahmen sind aber dann möglich, wenn die Kollegiale Führung eines Klinikums eine Versorgungskrise sieht. Im Schul- und Kindergartenbereich will man erst eine Vorgabe des Bundes abwarten, hieß es vom Krisenstab.

Wien, Burgenland und Kärnten

In Wien und im Burgenland werden mit Anfang August keine positiv-getesteten Menschen in Spitälern, Kindergärten oder Schulen mit Menschenkontakt eingesetzt. In Wien dürfen sie jedoch in Bereichen ohne Kundenkontakt arbeiten, während Burgenland bei symptomfreien Infizierten auf Homeoffice setzt. Auch in Kärnten sollen Infizierte im patientenfernen Bereich oder im Homeoffice arbeiten. Bezüglich Schulen, wartet Kärnten noch auf eine bundesweite Empfehlung.

Niederösterreich

In Niederösterreichs Landeskliniken werden symptomlose, mit Corona infizierte Mitarbeiter hingegen eingesetzt, wie die Landesgesundheitsagentur (LGA) mitteilte. Für sie besteht Maskenpflicht. Außerdem gelten Ausnahmen in Bereichen mit immunsupprimierten Patienten wie in der Onkologie, im Umgang mit Transplantierten, auf Intensivstationen sowie auf der Neonatologie – in den genannten Bereichen dürfen Corona-positive Beschäftigte nicht arbeiten, in diesem Fall sind laut LGA andere Einsatzmöglichkeiten zu suchen.

Ob in den – derzeit noch wegen der Sommerferien geschlossenen – Schulen in Niederösterreich bald Corona-positive Lehrer stehen, ist noch offen

Salzburg und Steiermark

In den salzburger Landeskliniken (SALK) müssen infizierte Mitarbeiter ohne Symptome seit 1. August mit FFP2-Maske regulär zum Dienst erscheinen. Mitarbeiter, die normalerweise Kontakt zu Patienten haben, werden dabei aber so eingesetzt, dass es für die Dauer der Verkehrsbeschränkung keinen Kontakt gibt. Sind keine patientenfernen Tätigkeiten oder Homeoffice möglich, erfolgt eine Freistellung vom Dienst.

Ein Arzt und zwei Pflegerinnen bei der Visite im Krankenhaus Melk
ORF / Gernot Rohrhofer

In der Steiermark werden Kinder in den Kindergärten und Krippen auch von Covid-infizierten, symptomlosen Pädagoginnen und Pädagogen betreut – mit Schutzmaske. In den Krankenhäusern der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) dagegen wird derzeit auf den Einsatz von Corona-positiven Mitarbeitern verzichtet.

Vorarlberg

In Vorarlbergs Krankenhäusern kommen vorerst keine Corona-infizierten Personen zum Einsatz. Aufgrund der aktuellen Infektionslage – und des damit verbundenen geringen Personalsausfalls – werden positiv getestete Mitarbeiter an den Vorarlberger Landeskrankenhäusern derzeit nicht eingesetzt, so Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft. Sollte bei einer Verschärfung der Infektionslage die Versorgung von Patienten aufgrund massiven Personalsausfalls gefährdet sein, behalte man sich aber vor, arbeitsfähige Mitarbeiter mit besonderen Schutzmaßnahmen einzusetzen.

An den Schulen können im Herbst Corona-infizierte Lehrer unterrichten, wenn sie sich nicht krank fühlen. Sie müssen eine Maske tragen.

Tirol

In Tirol ist vorerst noch nicht festgelegt worden, wie man mit infizierten Mitarbeitern umgehen will. Grundsätzlich wurde die Möglichkeit begrüßt, immerhin gebe es den Krankenhäusern „Flexibilität“ zurück. Ein Kliniksprecher betonte aber, dass Corona-positive Mitarbeiter bestimmt nicht in Abteilungen arbeiten werden, in denen etwa immunsupprimierte Patienten betreut werden. Am Donnerstag soll die weitere Vorgehensweise besprochen werden, hieß es. In den Bildungseinrichtungen dürften jedoch ab Herbst auch infizierte Lehrerinnen und Lehrer in den Klassen stehen.

Es gebe „keine Bestrebungen, hier weitere Maßnahmen zu treffen“, die von jenen des Bundes abweichen würden, hieß es vom Land Tirol zu Schulen und Kindergärten.