Tacho in Pkw mit Anzeige von Tempo 100
ORF
ORF
Verkehr

Debatten um Tempolimits

Durch die drohende Energieknappheit ist die Debatte um Tempolimits auf Österreichs Straßen wieder aufgeflammt. Alle in Oberösterreichs Landtag vertretenen Parteien sprechen sich derzeit aber gegen niedrigere Höchstgeschwindigkeiten aus.

Tempo 100 auf Autobahnen oder Tempo 80 auf Überlandstraßen sind in einigen europäischen Ländern bereits umgesetzt, in Österreich wird schon seit langem drüber diskutiert. Die hohen Spritkosten und die drohende Energieknappheit haben dieses Thema aber auch hier in jüngster Zeit wieder aufleben lassen.

Diskussion über Tempo 100

Die Energiekrise hat die Debatte über eine Reduktion der Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h auf Autobahnen und Schnellstraßen erneut entfacht. Dafür ausgesprochen haben sich der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Der ÖAMTC verwies auf alternative Lösungsansätze. Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) erteilte dem Vorstoß am Freitag eine Absage, die ÖVP übte Kritik an Kaiser.

Die Vertreter der politischen Parteien in Oberösterreich fordern die Bundesregierung auf, sich anstatt auf Tempolimits, auf andere, drängendere Themen wie die Gasversorgung und die Teuerung zu konzentrieren. Auch Energie- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) stellte am Freitag klar, dass niedrigere Tempolimits aktuell kein Thema sind. Mehrmals betont wird dagegen von der Politik in Oberösterreich die individuelle Verantwortung jeder und jedes einzelnen.

Flüssiger Verkehr senkt Sprichtverbrauch

In dieses Horn stoßen auch die Sprecher der Autofahrerklubs in Oberösterreich. Herwig Denk vom ÖAMTC etwa sagt, dass keine neuen gesetzlichen Vorschriften nötig seien, weil die Autofahrerinnen und Autofahrer schon jetzt mit vorausschauender Fahrweise und angepasster Geschwindigkeit, Sprit sparen können.

Stau auf der Autobahn
pixabay/RettungsgasseJETZTde
"Immerhin verbrauchen die Fahrzeuge den meisten Treibstoff in Fahrsituationen wie dem Stop-And-Go-Verkehr.“

Davon abgesehen gebe es abseits der Debatte um Tempolimits noch viel größere Probleme, betont der Landesgeschäftsführer des ARBÖ, Thomas Harruck im Interview mit dem ORF Oberösterreich: „Es bräuchte viel mehr andere Maßnahmen, um den Verkehr flüssig zu halten. Immerhin verbrauchen die Fahrzeuge den meisten Treibstoff in Fahrsituationen wie dem Stop-And-Go-Verkehr.“

Am umweltschädlichsten sei ein Auto, das trotz laufendem Motor nicht vom Fleck kommt, wenn es vor einer Ampel oder im Stau steht, heißt es von beiden Autofahrerklubs.