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Verkehr

E-Bikes: Unfallgefahr weiter unterschätzt

Nachdem ein 93- und ein 85-Jähriger in den letzten Tagen mit dem E-Bike tödlich verunglückt sind, warnt das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). E-Bikes erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, die Anschaffung sollte jedoch gut überlegt sein.

Müheloses Bergauffahren, schnelles Anfahren und generell höhere Geschwindigkeiten. Viele Menschen, die vielleicht jahrelang auf das Rad verzichtet haben, sind jetzt mit E-Bikes unterwegs. Generell ist die Wahrscheinlichkeit mit dem Rad zu verunglücken wesentlich höher, als wenn man mit dem Motorrad oder Auto unterwegs ist. Und ältere Menschen seien noch gefährdeter, das zeige auch die aktuelle Statistik, so Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV.

69 Prozent aller getöteten E-Bike-Fahrerinnen und Fahrer seien älter als 65 Jahre, so Robatsch weiter. Eine höhere Verletzungsschwere liege aber auch beim herkömmlichen Radfahrer vor, deshalb seien auch 60 Prozent aller getöteten Radfahrer älter als 65 Jahre.

Viele tödliche Unfälle mit E-Bikes

2021 war fast jeder zweite getötete Radfahrer ein E-Biker. Die Anschaffung eines E-Bikes sollte gute überlegt sein, das gelte gerade für ältere Menschen. Zu Beginn sollte man üben, und möglichst einen Kurs absolvieren, so das KFV.

Radfahren in Österreich gefährlicher

Als Risiko komme in Österreich hinzu, dass die Radinfrastruktur vielerorts schlecht sei. So sei in Österreich die Wahrscheinlichkeit, auf dem Rad getötet zu werden, doppelt so hoch, wie etwa in skandinavischen Ländern aber auch in der Schweiz und Deutschland, so Robatsch. Radwege seien oft zu schmal, die Sichtweiten in Kreuzungsbereichen teilweise gering. Hier müsse Geld in die Hand genommen werden, fordert der Verkehrssicherheitsexperte.