Wasserstrahl aus einer Leitung
pixabay/tvjoern
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Wirtschaft

Wasserversorgung wird für Krisen geprüft

Das Land Oberösterreich will die Wasserver- und Abwasserentsorgung im Land klimafreundlich und krisensicher gestalten und hat zu diesem Zweck am Mittwoch ein Pilotprojekt gestartet, in dem Wasserversorgungsanlagen mit Photovoltaik und Stromspeichern ausgerüstet werden.

Eine Million Euro stellt das Land dafür zur Verfügung, teilnehmen soll ein Mix aus verschiedenen Anlagen, um möglichst viele Erkenntnisse zu gewinnen.

Verschiedene Möglichkeiten zur Wasserversorgung

In Oberösterreich gebe es viele verschiedene Modelle zur Wasserversorgung, erklärte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) in einer Pressekonferenz mit Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) und Daniela König, Abteilungsleiterin Wasserwirtschaft des Landes OÖ, am Mittwoch. Mit dem Projekt wolle man Gemeinden, Genossenschaften und Verbände motivieren, auf erneuerbare Energien umzusteigen. Zur Finanzierung solle man zuerst „alle Förderungen auf Bundesebene abholen“, dann werde das Land einspringen.

Energie muss gespart werden

„Alle müssen sich fragen, wo sie Energie sparen können“, betonte Kaineder. Die Politik müsse helfen, die Gesellschaft unabhängig zu machen. Bisher waren Dieselaggregate die Notstromversorgung der Wahl, nun wolle man die Trinkwasserversorgung auf erneuerbare Energien umstellen, mit Strom aus PV-Anlagen, Wechselrichtern und Speichern. „Das Ziel ist die Versorgung mit Trinkwasser, nicht, dass jeder Vollbäder nehmen kann“, stellte Kaineder klar.

Positiv sah er, dass die PV-Anlagen jeden Tag im Einsatz sein werden, und nicht wie ein Dieselaggregat jahrelang im Keller stehen, bis ein Notfall eintritt.

Pilotprojekt mit großen und kleinen Anlagen

Erste Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem Pilotprojekt werden der Reinhalteverband Hallstätter See und die Wasserversorgung Antiesental sein, sagte König. Der Reinhalteverband sei eine größere Anlage, die das Wasser für 22.000 Einwohner entsorgt, im Antiesental sind acht Gemeinden zusammengeschlossen. „Wir wollen eine Mischung aus großen und kleinen Anlagen, welchen mit Hochbehältern, Tiefbehältern, um an den Pilotprojekten zu lernen, was die Herausforderungen sind“, so die Expertin.

Abwasserentsorgung besonders energieintensiv

Die Abwasserentsorgung sei sehr energieintensiv, Kläranlagen brauchen sehr viel Strom für die Pumpen, erklärte König. Man wolle herausfinden, ob man es schafft, diese mit PV-Anlagen und Speichern fast neutral zu betreiben. Bei kleineren Wasserversorgungsanlagen sei die Frage, ob genügend Fläche für die Photovoltaik zur Verfügung stehe. Darum sei der Mix aus verschiedenen Anlagen wichtig, man sehe sich damit auch als Wissensvermittler, sagte König.

Zur Evaluierung werde es „mindestens ein halbes Jahr Betrieb, davon einen guten Teil im Winter“ brauchen, schätzte die Expertin. Die Projektierung beginne sofort, in der Umsetzung sei man freilich abhängig von Lieferketten und Anlagenbau.