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Wirtschaft

Vorsichtige Aufbruchstimmung im Tourismus

Die Pandemie hat der Tourismusbranche in den vergangenen Jahren schwer zugesetzt. Die heurige Sommersaison habe jetzt aber gut begonnen, so erste Meldungen aus der Branche. Auch die Buchungen für den Rest des Sommers sorgen bei den Touristikern für Vorfreude.

Eva Pötzl vom Tourismusverband Steyr ist optimistisch: „Ein Rundruf bei unseren Betrieben hat ergeben, dass wir derzeit bei einer Auslastung zwischen 50 und 65 Prozent liegen für die Monate Juli und August.“

Geschäftstourismus in Städten wieder im Aufwind

Beim Städtetourismus habe man einen hohen Anteil an Geschäftstourismus und der ziehe zum Glück gerade wieder ordentlich an, so Pötzl. Man verzeichne bereits wieder ähnliche Werte wie vor der Coronazeit. Erfreulich sei auch, dass wieder Tagungen und Seminare stattfinden. Im Städtetourismus werde allerdings sehr viel kurzfristig gebucht, oft erst einen Tag vorher oder überhaupt als „walk in“ – also Laufkundschaft am selben Tag. In diesem Bereich würden die Radfahrer etwa eine große Gruppe ausmachen, so Pötzl.

Steigende Coronazahlen als Wermutstropfen

Mit bangem Blick beäugt die Tourismusbranche die Infektionszahlen, die in den letzten Tagen immer höher geworden sind – vor allem weil man bei den Buchungen zum Teil gerade wieder zu den Zahlen vor der Pandemie zurückgekehrt ist. Karl-Heinz Eder, der Aufsichtsratsvorsitzende des Salzkammergut-Tourismus, fürchtet vor allem einen erneuten Lockdown: „Was wir alle natürlich nicht mehr sehen wollen!“

Juni zeigt Aufwind im Tourismus

Die Jahre 2020 und 2021 waren eine schwierige Zeit für die Tourismusbranche. Vor allem durch die Reisebeschränkungen während der Pandemie sind die Nächtigungszahlen steil nach unten gegangen und viele Gäste ausgeblieben. Heuer soll sich das aber wieder ändern, der Juni hat bereits einen Aufwärtstrend gezeigt.

Riesenproblem Arbeitskräftemangel

Die größten Probleme habe die Tourismusbranche derzeit im Bereich der Arbeitskräfte. Alle Betriebe würden am Limit arbeiten und es sei nötig an „großen Rädern zu drehen“, um das zu ändern. Ein paar kleine Initiativen seien da nicht genug, so Eder. Der Personalmangel in den Beherbergungsbetrieben ist derzeit schon so schlimm, dass in den Hotels in manchen Städten ganze Stockwerke gesperrt werden mussten, weil keine Putzkräfte verfügbar sind. Und einzelne Hotels und Pensionen könnten wegen des Mitarbeitermangels gar keine Buchungen mehr annehmen, so Experten aus der Branche.

Banges Beobachten der Rohstoffpreise

Auch der Ukrainekrieg habe Auswirkungen, so Eder, denn gerade Betriebe der touristischen Infrastruktur, wie zum Beispiel Seilbahnen oder Schifffahrt würden intensiv auf die Entwicklung der Rohstoffpreise schauen. Schließlich sie seien davon abhängig und Treibstoffe sozusagen, der „Saft, der die touristische Infrastruktur am Laufen hält“.