Wasser
ORF.at/Dominique Hammer
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Umwelt

Trinkwasser-Probleme in Aschach a. d. Steyr

Seit mehr als drei Wochen müssen sich die 2.200 Einwohnerinnen und Einwohner von Aschach a. d. Steyr (Bezirk Steyr-Land) beim Bauhof anstellen, um Trinkwasser zu bekommen. Das Leitungswasser ist nämlich chemisch verunreinigt – Ursache unbekannt.

Das Wasser riecht so übel, dass man es gar nicht trinken wollen würde, so beschreibt es ein Aschacher gegenüber dem ORF Oberösterreich. Das Trinkwasser ist mit ETBE belastet, einer Treibstoffkomponente.

Vermutung: Benzin ausgelaufen

ETBE (Ethyl-tertiär-butylether) ist eine Beimischungs-komponente für Benzin, hergestellt aus Bioethanol (47 Prozent) und aus Isobuten, das aus Erdgas gewonnen wird.

Das Wasser in der gesamten Gemeinde ist bereits die vierte Woche in Folge ungenießbar. Anfangs war der erlaubte Grenzwert sogar um das Dreieinhalbfache überschritten, mittlerweile sinken die Werte langsam. Lastwagenweise bestellt die Gemeinde das Wasser jetzt bei einem Mineralwasserlieferanten und gibt es beim Bauhof gratis ab. Vermutet wird, dass jemand unachtsam war und ein Kanister mit zehn bis 15 Litern Benzin ausgelaufen sein könnte. Werkstätten und Betriebe wurden bereits untersucht. Bisher konnte aber kein Schuldiger gefunden werden.

Schlechtes Wasser vergiftet auch Stimmung in Gemeinde

Das verunreinigte Wasser hat mittlerweile auch das Klima in der Gemeinde teilweise vergiftet, heißt es aus dem Gemeindeamt. Es habe enorme Beschuldigungen und Beschimpfungen gegeben. Am Montag werden neue Ergebnisse der Wasseruntersuchungen erwartet – wieder mit der Hoffnung, dass das Leitungswasser dann wieder genießbar ist.