OBER…STERREICH: PROZESS WEGEN MORDES PROZESS
APA/HEINZ ZIEGLER
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Chronik

Ehefrau erschossen: 20 Jahre Haft für Mord

In Wels ist am Donnerstag ein 46-jähriger Mann vor Gericht gestanden, der im Jänner seine 42-jährige Ehefrau mit einem Schuss in den Hinterkopf getötet haben soll. Er wurde am Donnerstagabend nicht rechtskräftig zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Die Geschworenen sprachen den Mann einstimmig des Mordes schuldig. Der Verteidiger hatte auf Totschlag plädiert. Der Angeklagte war trotz Erinnerungslücken zum Tathergang geständig. Den konkreten Auslöser für die Tat konnte er jedoch nicht nennen. Der 46-jährige Deutsche hatte am 8. Jänner dieses Jahres in Weißenkirchen im Attergau (Bezirk Vöcklabruck) seiner am Esstisch sitzenden Ehefrau aus kurzer Distanz in den Hinterkopf geschossen. Die 42-Jährge wurde dabei so schwer verletzt, dass sie wenige Stunden später im Linzer Kepler Klinikum verstarb.

Schuss aus einem Meter Entfernung

Der Mann ging nach einem Streit mit seiner Frau in den Keller, trank Bier und Schnaps und kam mit einer Alkoholisierung an die zwei Promille in das Erdgeschoß zurück, hieß es vor Gericht. Dort legte er sich demnach auf ein Sofa. Aus einem Grund, den er nicht nennen kann, stand er auf und schoss seiner Frau aus einem Meter Entfernung in den Kopf. Ein Kind wurde Augenzeuge. Die Frau wurde noch ins Krankenhaus geflogen, war aber nicht mehr zu retten.

Täter alamierte selbst die Polizei

Nach dem Femizid verständigte der Mann die Polizei, er ließ sich widerstandslos festnehmen und legte ein umfassendes Geständnis ab. Bei der Befragung gab er an, dass es zwischen ihm und seiner Frau seit Jahren immer wieder zu Konflikten gekommen sei. Behördlich war der Mann aber unauffällig, es sei auch nie ein Betretungsverbot ausgesprochen worden, so die Polizei.

Nicht rechtskräftiges Urteil

Im Wohnhaus des Mannes wurden neben der Tatwaffe drei weitere – ebenfalls legale – Langwaffen sichergestellt. Der Mann war voll geständig. Am Donnerstagabend wurde er im Landesgericht Wels nicht rechtskräftig zu 20 Jahren Haft verurteilt.