Pflegerinnen und Pfleger rüsten sich für den Kampf gegen das Coronavirus aus
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Politik

Pflegeberufe sollen aufgewertet werden

Über die Parteigrenzen hinweg sind sich der Wiener Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Oberösterreichs Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) einig: Die Kompetenzen der im Pflegebereich Beschäftigten müssen erweitert werden und ein ein Stipendium für die gesamte Dauer der Ausbildung muss her.

600 Euro für alle Auszubildenden

600 Euro pro Monat sollen alle erhalten, die sich für einen Pflegeberuf oder einen Fachsozialbetreuungsberuf ausbilden lassen. Im Entwurf der Pflegereform des Bundes hätten nur Pflegefachassistentinnen und -assistenten diese Unterstützung während der gesamten Ausbildungszeit erhalten. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ausbildung zum Fachsozialbetreuer oder zur Fachsozialbetreuerin soll es diese Unterstützung nur ein paar Monate lang geben.

Gleichstellung

Nachdem aber sowohl in Oberösterreich als auch in Wien diese Fachsozialbetreuer und -betreuerinnen einen überwiegenden Anteil der Beschäftigten in den Alten- und Pflegeheimen darstellen, wollen Hattmannsdorfer und Hacker eine Gleichstellung. Die Mittel dafür sollen aus einem Ausbildungsfonds kommen.

Pflegeberufe sollen attraktiver werden

Man müsse den Beschäftigen mehr zutrauen, fordern die Politiker in einer gemeinsamen Aussendung. Vor allem, weil durch die Akademisierung der Ausbildung das diplomierte Pflegepersonal kaum mehr in die Langzeitpflege gehe. Und auch den Heimhilfen soll in Zukunft mehr erlaubt sein.

StR Peter Hacker und LR Wolfgang Hattmannsdorfer sind sich beim Arbeitsgespräch über wesentliche Anpassungen der Bundespflegereform einig.
Stadt Wien/Büro StR Hacker

Konkrete Kompetenzen sollen übertragen werden

Wenn es nach Hattmansdorfer und Hacker geht, soll es den Heimhilfen erlaubt sein, Augentropfen zu verabreichen oder die grundsätzliche Körperpflege von Personen mit Verbänden und Sonden durchzuführen. Debattiert werden die Maßnahmen zur Bundespflegereform am Donnerstag im zuständigen Sozialausschuss des Nationalrats.

Linzer Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege

Bei einem Aufenthalt in Linz hat ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek gemeinsam mit seiner Parteifreundin Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander die neue "Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege an der Schule der Schwestern Oblatinnen besucht. Seit vergangenem Herbst wird dort dieser neue Ausbildungsbereich im Rahmen eines Schulversuchs unterrichtet. Die bisherigen Erfahrungen seien bereits so positiv, dass er ab kommendem Jahr in das Regelschulsystem übernommen werde, so Polaschek.