Fände mit Affenpocken
Marina Demidiuk – stock.adobe.co
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Gesundheit

Erster Fall von Affenpocken in OÖ

Der erste Fall einer Infektion mit Affenpocken in Oberösterreich ist am Abend bekannt worden: es handelt sich um einen 34-jährigen Linzer. Seine Kontaktpersonen wurden informiert und sollen sich selbst beobachten.

Laut dem Magistrat der Stadt Linz ist die Verdachtsmeldung am Mittwochvormittag eingegangen. Die Gesundheitsbehörde habe sofort eine Testung des 34-Jährigen und eine behördliche Absonderung für 21 Tage veranlasst. Außerdem wurden die Kontaktpersonen des Mannes erhoben und kontaktiert.

Für die Kontaktpersonen gelten aber andere Regeln, als wir sie von Corona her kennen. Erst wenn Symptome auftauchen, müssen auch die Kontaktpersonen des jetzt mit den Affenpocken erkrankten Linzers in Quarantäne, sagt Landessanitätsdirektor Georg Palmisano.

Die Symptome der Affenpocken:
– Bläschen/Pusteln auf der Haut, die mit Eiter oder Flüssigkeit gefüllt sein und evtl. jucken können
– Allgemeines Krankheitsgefühl / Abgeschlagenheit
– Fieber
– Geschwollene Lymphknoten

Übertragung über Pustelsekret

Die Krankheit gelte grundsätzlich als „nicht sehr hochansteckend“. Man geht davon aus, dass das Sekret aus den Pusteln die Viren überträgt. Das passiere in den meisten Fällen beim direkten Kontakt, so Palmisano, könne unter Umständen aber auch über Gegenstände übertragen werden.

Frühere Pockenimpfung sollte schützen

Nach dem 2. Weltkrieg bis Anfang der 80er Jahre galt in Österreich ein Gesetz zur Pockenimpfung, das zwar keine Impfpflicht vorsah, aber einer solchen sehr nahekam. Geimpft wurde gegen die sogenannten „gemeinen Pocken“. Sie gehören zur gleichen Virus-Familie. Man gehe daher davon aus, dass der Impfschutz für die gemeinen Pocken auch mit einem sogenannten „kreuzreaktiven“ Impfschutz für die Affenpocken einhergeht. Das Risiko für schwere Verläufe sei somit reduziert. Allerdings müsse auch betont werden, dass jeder Impfschutz mit der Zeit nachlasse.

Spontan kann man sich derzeit nicht gegen Affenpocken impfen lassen. Die EU hat sich allerdings bei einem Hersteller Impfstoffe für die Mitgliedsstaaten sichern lassen.

In ganz Österreich bisher 13 Fälle

Affenpocken sind laut Gesundheitsministerium eine Viruserkrankung. Beim Menschen lösen die Viren in der Regel eine milde pockenähnliche Erkrankung aus. Bisher wurde die Übertragung von Mensch zu Mensch als selten eingestuft. Derzeit findet sie jedoch mit ungewöhnlicher Häufung statt, in Österreich sind bisher insgesamt 13 Fälle aufgetreten.