Fisch „Brettljause“
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Chronik

Ei-Aufstrich im Test: Viel Fett, wenig Ei

Ei-Aufstriche sind in fast jedem Supermarkt zu haben. Fatal ist manches Mal der Inhalt: Viel Fett, wenig Ei, etliche Zusatzstoffe und oft gelb durch Farbstoffe statt vom Eidotter. Das ergab ein Test der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich.

Die Konsumentenschützerinnen und -schützer verglichen Ei-Aufstriche aus dem Handel anhand ihrer Zutaten- und Nährwertangaben. 100 Gramm der beliebten Jausenzutat kosten von 45 Cent bis zu 1,77 Euro, wobei sowohl günstige Artikel überzeugten als auch teurere floppten.

Ei-Aufstrich besteht kaum aus Eiern

Ein Blick auf die Zutatenliste zeigte, dass Ei-Aufstrich nicht zwangsläufig hauptsächlich aus Eiern bestehen muss: Bei elf von 17 Artikeln macht der Anteil an gekochten Eiern mit sechs bis 32 Prozent nicht einmal ein Drittel aus. Im Gegenzug punkteten vier Aufstriche mit einem Ei-Gehalt von 45 bis 67 Prozent. Großzügiger setzen die Hersteller Fett ein.

Öl steht bei den meisten Zutatenlisten an zweiter oder dritter Stelle, in zwei Fällen ist Rapsöl sogar Zutat Nummer eins. 15 der 17 Produkte enthalten 18 bis 35 Prozent Fett, das entspricht einem so hohen Fettgehalt, dass das Ampelsystem der britischen Lebensmittelbehörde Food Standard Agency (FSA) rot aufleuchten würde.

Viel künstliche Zusätze

Ebenfalls nicht gespart wird an Zusatzstoffen. Bis zu 15 weisen die Produkte mitunter auf, darunter Verdickungs-, Konservierungs-, Antioxidations- und Säuerungsmittel sowie Säureregulatoren. Zehn Aufstriche erhalten ihre intensive Gelbfärbung nicht etwa von Eidottern, sondern vom Farbstoff ß-Carotin – was über den oft niedrigen Ei-Gehalt hinwegtäuschen soll. Zudem wird oft mit verdickenden Zutaten wie Maisstärke und/oder modifizierter Stärke sowie Speisegelatine nachgeholfen.

Hühner hinter einem Zaun
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Die Herkunft der Eier im Aufstrich ist oft ungewiss

Ein Rätsel blieb teilweise die Herkunft der Eier. Muss diese bei frischen Eiern erkenntlich sein, wiesen gerade einmal fünf Packungen eines Aufstrichs Informationen zum Ursprungsland bzw. der Haltungsform der Eier auf. Die restlichen Anbieter wurden um Stellungnahme gebeten: Bei je sieben Aufstrichen kommen die Eier aus Boden-, bzw. Freiland- und dreimal aus Biohaltung.

Herkunft bleibt oft großes Rätsel

In fünf Produkten werden österreichische Eier verwendet, elf Hersteller beziehen ihre Eier je nach Verfügbarkeit aus verschiedenen Ländern der Europäischen Union. In einem Fall konnte die Herkunft nicht eruiert werden.

Die AK rät zu selbst gemachtem Aufstrich aus hart gekochten, klein gehackten Eiern mit Butter, Mayonnaise, Topfen oder Rahm. Ernährungsbewusste verwenden Topfen. Verfeinert wird ganz nach Belieben mit Zwiebeln, Gurkerln, Senf oder Kräutern.