Optikerin überprüfte Sehkraft von Schüler
ORF/Fischer-Stadler
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Wissenschaft

Schüler erforschten Kurzsichtigkeit

Wer mehr Zeit im Freien verbringt, der hat bessere Augen. Das ergab eine Studie , die Gymnasiasten aus Rohrbach-Berg im Mühlviertel im Rahmen einer Projektarbeit unter ihren Mitschülern durchgeführt haben. Generell hat sich die Zahl der kurzsichtigen Schüler an dieser Schule in den vergangenen fünf Jahren deutlich erhöht.

Wie es um die Augengesundheit ihrer rund 700 Mitschülerinnen und Mitschüler steht, damit haben sich sieben junge Männer aus der jetzt siebten Klasse des Gymnasiums Rohrbach in den vergangenen zwei Jahren intensiv befasst. Im Fach „Theoprax“, das den Unterricht über konkrete Projekte mit der Wirtschaft verbindet, haben sie in Zusammenarbeit mit einem Augenoptiker zuerst erfasst, wieviele Kinder in der Schule kurzsichtig sind und dann über einen Abgleich mit den Daten der Schulärztin aus den Vorjahren eine dramatische Verschlechterung festgestellt.

28,5 Prozent mehr Kurzsichtige in nur fünf Jahren

Jacob Haselgruber von der Projektgruppe sagt: „Wir haben herausgefunden, dass die Kurzsichtigkeit an unserer Schule seit dem Schuljahr 2016/17 um 28,5 Prozent gestiegen ist. Das heißt von einem Anteil von 28 von Kurzsichtigen auf 36 Prozent.“ Durch eine weitere Umfrage, an der rund 180 Schülerinnen und Schüler teilgenommen haben, sollten die Ursachen für diese Verschlechterung gefunden werden.

Schülerinnen und Schüler bei Pressekonferenz im BRG Rohrbach
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Die Jugendlichen präsentierten ihre Ergebnisse in einer professionellen Pressekonferenz.

Ergebnis: Wer viel draußen ist, sieht besser

Ein Zusammenhang zwischen der am Bildschirm verbrachten Zeit und der Kurzsichtigkeit ließ sich aus den Daten nicht deutlich ableiten. Dafür kam etwas anderes deutlich heraus, sagt Haselgruber: „Wir haben feststellen können, dass die Zeit im Freien sehr ausschlaggebend ist. Nämlich Leute, die viel Zeit im Freien verbringen, hatten eine eher geringe Tendenz zur Kurzsichtigkeit.“ Die Grenze lag hier bei drei Stunden oder mehr im Freien verbrachter Zeit.

Augen können trainiert werden

Das könnte auch damit zusammenhängen, dass das Auge im Freien oft zwischen Nah- und Fernsicht wechseln muss, was auch Experten als gutes Augentraining empfehlen. Rasches, anhaltendes Blinzeln für etwa 20 Sekunden oder das Auflegen der durch Reibung angewärmten Hände sind weitere Tipps für die Augengesundheit, die nicht nur für Schüler gelten, sondern für alle, die ihren Augen etwas Gutes tun wollen.

Im Gymnasium Rohrbach wird das Augentraining inzwischen regelmäßig durchgeführt. Und zwar im Rahmen von „Vital4Brain“, einer Initiative, bei der speziell geschulte Oberstufenschüler regelmäßig in alle Klassen gehen und dort mit den Jugendlichen Lockerungs- und Bewegungsübungen machen, um zum Beispiel die Konzentrationsfähigkeit wieder zu steigern.