Ein erster Einblick in das Programm wurde am Donnerstag von Kulturreferent LH Thomas Stelzer (ÖVP) präsentiert. Die Hauptausstellung ist im Schloss Starhemberg lokalisiert, bisher kaum erschlossene Räume des Anwesens werden für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Historische und zeitgenössische Exponate, vieles aus dem Fundus des Landesmuseums, sollen in Dialog treten, und für Gesellschaftsschichten, Regionen oder Epochen typische Kleidungsstücke, Alltagsgegenstände oder Fotografien die Identität in all ihren Facetten beleuchten.
„Carte de Visite“
Ein Beispiel sind etwa die „Carte de Visite“, von denen das Landesmuseum rund 25.000 besitzt: Diese frühen Porträtfotografien, die in der Zeit der aufkommenden Fotografie sehr beliebt waren, scheinen auf den ersten Blick recht ähnlich, schilderte Direktor Alfred Weidinger. Aber bei näherem Betrachten entdeckt man viele typische Eigenarten der jeweiligen Regionen – von der Art das Kopftuch zu binden bis hin zur Machart der Schuhe.
Reihe von Projekten und Veranstaltungen
Neben der Ausstellung gibt es eine Reihe von Projekten und Veranstaltungen an diversen Orten in Eferding, die sich im Lauf der Ausstellung immer wieder verändern und nicht einer einzigen Kunstdisziplin zuzuordnen sein sollen. Die interaktive Installation „Ein Bettchen von Trost“ von Hanneke Paauwe etwa befasst sich mit dem Themenkreis Verlust-Trauer-Trost, die Choreografin Silke Grabinger bringt ihr Tanzstück „Pygmalion Nullpunkteins“ in die Spitalskirche und der Linzer Kepler Salon wird im Sommer eine Dependance in Eferding beziehen. Ein communale-Pass kostet sieben Euro.
„Zeitgemäßere Formate“
Im Februar hatte Oberösterreich bekanntgegeben, seine traditionellen Landesausstellungen abzuschaffen und durch zwei zeitgemäßere Formate – die „communale Oberösterreich“, die sich Kultur und Gesellschaft in der jeweiligen Veranstaltungsregion widmet, und die „OÖ KulturEXPO“, die den Anspruch nationaler bzw. internationaler Relevanz haben soll – zu ersetzen. Die schon zugesagte Landesausstellung 2024 Eferding/Peuerbach wurde vorgezogen. 2022 gastiert die communale nun in Eferding, nächstes Jahr dann in Peuerbach. Für den Eferdinger Bürgermeister Christian Penn (SPÖ) war es durchaus eine „schwere Geburt“, auch weil der Zeitplan „recht sportlich“ gewesen sei, nun zeigt er sich aber zufrieden. Die Kosten für die communale in Eferding liegen laut Stelzer bei knapp zwei Millionen Euro.